Konzertbericht
The Divine Comedy
The Divine Comedy live!
Frankfurt Batschkapp
10.08.2004
Orchestraler Pop war angekündigt, doch Neil Hannon alias The Divine Comedy überraschte in der gut besuchten und überhitzten Frankfurter Batschkapp mit einem auf das nötigste reduziertem folkigem Set. Die sonst pompös daher kommenden Hannon-Songs konnten allerdings auch in intimer Triobesetzung (Gitarre, Keyboard, Kontrabass) dargeboten, absolut überzeugen. Was nicht zuletzt an den perfekt aufeinander abgestimmten Musikern lag: kein Ton zu viel, ab und an ein Banjo und ganz toller Harmoniegesang.
Lediglich die Zugaben kamen etwas holprig daher. Was wenig verwundert handelte es sich doch dabei um spontan aus dem Publikum gewünschten Songs, die auf Neil Hannons Wunsch nicht aus seiner Feder stammen sollten. Und so schrammelten sich die drei durch Oasis „Live forever“, „Wonderwall“ und The Whos „My Generation“. Dass sie es besser können bewiesen sie während des offiziellen Sets, gehörte eine vor Musikalität und Atmosphäre strotzende Version eines Queen of the Stone Age Songs doch zu den Höhepunkten des Abend.
Frenetisch gefeiert wurden vom trotz unmenschlicher Hitze absolut konzentrierten Publikum natürlich auch die alten Hits wie „National Express“, „Daddy’s Car“, „Alfie“, „Songs of love“ oder „Tonight we fly“. Interessiert aufgenommen wurden die Songs vom neuen Album „Absent friends“, wobei sich „Happy goth“ bereits als zukünftiger Klassiker heraus kristallisiert.
„Charmed Life“, ebenfalls von der neuen Scheibe, geriet Neil Hannon allerdings etwas daneben: er verhaspelte sich im Text und spielte eine falsche Melodie. Hannon aber rettete die Situation, indem er auf seine ureigene Weise einfach einen neuen Text erfand und den Zuschauer 86 Cent Schadensersatz anbot, die natürlich niemand haben wollte. Überhaupt: Neil Hannon, als unnahbar verschrien, entpuppte sich als gut gelaunter Sympath, der mit dem Publikum kokettierte und scherzte.
Kein Wunder also, dass auf Hannons Ankündigung: „One more song and then I will piss off“, ein mehrstimmiges “Oh no, not yet!” ertönte. Aber trotz lang anhaltenden tosenden Applauses ging nach etwas mehr als 90 Minuten ein rundum gelungener Abend zu Ende.
Tourdaten:
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11.08.2004 München, Atomic Café
13.08.2004 Berlin, Colombia Fritz
15.08.2004 Hamburg, Knust
Sven Rindfleisch, 11.08.2004
TRACKLIST
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