Konzertbericht

Moloko - Moloko bringen den Schuppen zum Beben

Überpünktlich scheinen die Betreiber des Ringlokschuppens zu sein. Denn bereits um viertel vor acht begann der Abend dort mit zwei großartigen Elektronikbands.

Eigentlich viel zu früh, wie man aus den Gesichtern und Bemerkungen einiger Besucher lesen konnte. Wer "Gus Gus" nie gesehen hatte, der wurde am Mittwoch von deren großartiger Tanzmusik überzeugt. Mit einem Sound von schlicht elektronisch bis house-lastig überzeugten sie vollkommen und bewiesen absolute Live- Qualitäten. Viel zu früh war ihr Set dann auch schon zu Ende - die "Special Guests" mussten nach etwa einer Dreivertelstunde schon die Bühne verlassen.

Nach der üblichen halben Stunde Umbaupause kamen Moloko auf die Bühne. Das Quintett um Sängerin Roisin Murphy schien ihr Konzert unter das Motto "Nothing can come close to this familiar feeling" gestellt zu haben - nicht umsonst begann das Konzert mit dem Lied, aus dem das Zitat stammt. Musik zum Mitwackeln, zum Tanzen und Abgehen: Das war das, was man geboten bekam. Außerdem eine solide, wenn auch leider zum Teil etwas kraftlos wirkende Bühnenshow Roisins. Nach nun insgesamt mehreren Wochen Tour nicht unverständlich. Dennoch gab sie sich redlich Mühe, zu beeindrucken mit Tanzeinlagen, einem Bad im Publikum - extra für sie wurde eine Treppe aufgestellt im Bühnengraben - und ihrer hinreißenden Stimme. Und wie jedes Mal war der (vorläufige) Rausschmeißer "Sing It Back" der Track, der sie auch über die Grenzen der Elektronikmusik hinaus bekannt machte. Passend auch mein Schlusssatz zum Konzert, genommen aus ihrem Track "The Time is Now": "Let’s make this moment last." - Lass uns diesen Moment zur Ewigkeit machen. Das kann man so stehen lassen.

Kathrin Grannemann, 25.11.2003

TRACKLIST