Interview

Black Stone Cherry - Interview mit Black Stone Cherry

Black Stone Cherry

Interview mit Black Stone Cherry

Anlässlich der Veröffentlichung ihres zweiten Longplayers “Folklore And Superstition” stand uns Jon Lawhon, seines Zeichens Bassist bei Black Stone Cherry, Rede und Antwort:

Bizarre Radio: Euer erstes Album war eine ziemliche Überraschung und erhielt gute Kritiken. Wie groß war der Druck, als ihr dieses Mal ins Studio gegangen seid?

Jon: Riesig! Wir wussten, dass wir regelrechte Weltklasse-Songs schreiben mussten, um an das erste Album heranzukommen. Nachdem wir das Songwriting beendet hatten, waren wir glücklicherweise alle davon überzeugt, ein regelrechtes Smash-Album zu haben.

Bizarre Radio: Meiner Meinung nach ist es nicht so einfach wie auf dem letzten Album, Zugang zu den Songs zu bekommen. Es benötigt einige Zeit bevor die Songs zünden. Es gibt auch viel mehr Details zu entdecken als auf „Black Stone Cherry“. Wie denkst du über die neuen Songs?

Jon: Das erste Album war sehr direkt und voll rohem Rock´n´Roll. Was genau unserer Absicht entsprach. Wir wollten, dass der Zuhörer leicht versteht, wer wir sind und woher wir als Musiker und auch als Mensch kommen. Nachdem wir weltweit getourt sind, hatten wir viel mehr Erfahrung und sowohl über uns als auch über musikalische Dinge viel gelernt. Wir können nun intelligenter über so viele neue Sachen reden. Es mag den Anschein haben, dass die erste Platte einfacher zu verstehen ist, weil die Songs auch einfacher gehalten sind. Aber „Folklore And Superstition“ hat einen klaren Bezug zur ersten Scheibe. Drücke Play, lehne dich zurück und lass dich von uns auf eine Reise durchs Leben, die Zeit und die Fantasie entführen.

Bizarre Radio: Ihr habt einige Experimente auf “Folklore And Superstition” gemacht. Ich habe gelesen, dass du dir einen Bass aus Nylon und einem Besenstiel zusammengebastelt hast. Wie kommt man auf solche Ideen?

Jon: Ja, das habe ich tatsächlich. Ich habe ihn aus einem Bindfaden, einem Waschbecken und einem Besenstiel gebaut. So wie es die alten bluegrass-Bands früher auch gemacht haben. Den Bass habe ich zu Hause gemacht und eher als Perkussion-Instrument benutzt. Ich habe ihn bei dem Breakdown-Abschnitt von „The Key“ verwendet. Wir haben auf diesem Album eine Menge verrückter Experimente gemacht auf die Art, wie auch die Beatles immer neue Sachen ausprobiert haben, um verrückte Sounds zu erhalten.

Bizarre Radio: Lass uns über den Songwriting-Prozess reden. Seid ihr da gleichwertig beteiligt oder gibt einer den Weg vor?

Jon: Jeder. Wir gehen einfach in einen Raum und werfen uns gegenseitig Ideen zu. Das kann mit einer Basslinie beginnen, einem Gitarrenriff, einer Melodie oder manchmal einfach nur mit einem Konzept.

Bizarre Radio: Sofern ich richtig informiert bin, habt ihr alle Songs im Practice House geschrieben. Ich nehme mal an, dass die Songs daher weitestgehend fertig waren als ihr das Studio betreten habt und ihr dort nur noch Details geändert habt?

Jon: Ja, wir hatten den Anfang für einige Dinge während wir letztes Jahr auf Tour waren. Diese Ideen vervollständigten wir dann im Practice House. Sobald wir im Studiowaren, ging es eigentlich eher ums Einspielen als darum, die Songs zu schreiben.

Bizarre Radio: Gibt es irgendwelche Unterschiede, wenn du die Aufnahme-Sessions von “Folklore And Superstition” mit denen des ersten Albums vergleichst? Wart ihr vielleicht ein wenig cooler, da ihr schon ein wenig Routine hattet?

Jon: Das erste Album wurde in einem kleinen Studio namens „Barrick Recording“ aufgenommen, „Folklore And Superstition“ hingegen in den Black Bird-Studios in Nachville, Tennesse. Daher ist der Sound des neuen Albums VIEL größer. Ich denke, wir waren ziemlich cool im Studio. Es war eine entspannte Umgebung. Wir dämmten das Licht, ließen Kerzen und gelegentlich auch Räucherstäbchen brennen. Wir fühlten, dass das für die richtige Stimmung im Raum wichtig war, um jeden Song so hinzubekommen, wie wir es beabsichtigten.

Bizarre Radio: Warum habt ihr den Producer ausgetauscht? Das erste Album wurde noch von Jon Freds Vater zusammen mit David Barrick produziert. Ich kann es mir zwar nicht vorstellen, aber wart ihr vielleicht unzufrieden mit dem Sound des Debüts?

Jon: Nun, wir haben den Produzenten nicht wirklich ausgetauscht. Richard (Jon Freds Vater) war bei diesem Projekt der Chefproduzent. Wir haben also eher einen Produzenten hinzugefügt, als einen weggenommen. Bob Marlette war auch der perfekte Mann für diesen Job. Wir sagten ihm am ersten Tag, dass wir unsere Musik nicht ändern würden und er stimmt zu. Er half uns dabei, die Oberfläche wegzuschälen, um sowohl als Band als auch als Individuum tief an die Wurzeln von Black Stone Cherry heran zu kommen. Wir haben ungefähr eine Woche damit verbracht, den Sound zu entwickeln, um jedem von uns eine individuelle Handschrift zu verpassen.

Bizarre Radio: Gegenwärtig gibt es viele Diskussionen über die Vor- oder Nachteile von Aufnahmesoftware wie pro-tools. Liege ich richtig mit der Vermutung, dass ihr eher den traditionellen Weg bevorzugt, um ein Album aufzunehmen?

Jon: Ja, natürlich, aber es ist nichts Falsches an der Software. Neben der analogen Technik haben auf beiden Alben auch pro-tools verwendet und planen das Gleiche für die Zukunft. Dabei geht es eher um die Möglichkeit, jederzeit etwas qualitativ festzuhalten als ums Synchronisieren der Bandmaschine.

Bizarre Radio: Ich weiß, dass gute Musik keine Frage des Alters ist. Trotzdem: Bedenkt man euer Alter, so ist eure Musik – die Texte eingeschlossen– sehr reif. Was ist das Geheimnis? Sind es die Milch oder die Cornflakes drüben in Kentucky?

Jon: Jahre des täglichen Übens und ich glaube, dass vieles auch an unseren Familien liegt. Uns sind auf unserem Lebensweg viele Lektionen durch unsere Eltern oder Großeltern gegeben worden und wir hörten viele Geschichte über die Zeit, als sie in unserem Alter waren. Geschichtenerzählen, Geschichte und kulturelles Erbe sind drei Dinge, für die Kentucky sehr berühmt ist..

Bizarre Radio: Könnt ihr euch eure eigenen Alben überhaupt noch anhören oder ist es für euch – wie bei vielen Künstlern - schwer, sie zu genießen, da einem immer noch Fehler auffallen oder Dinge, die man besser hätte machen können?

Jon: Natürlich höre ich sie. Wir alle machen das. Wir haben uns an beiden Alben den Arsch abgearbeitet und stehen voll hinter den Statements und Messages von jedem. Auch zu den Fehlern. Lebe und Lerne. Nebenbei, die Fehler können nicht zu groß sein, denn sonst hätten wir niemals gesagt, dass ein Song fertig sei.

Bizarre Radio: Ihr habt einige Shows in den USA, Großbritannien und Belgien gespielt. Gibt es irgendwelche Pläne für Tour-Aktivitäten in Deutschland?

Jon: Wir spielten gerade auf dem Rock am Ring und Rock im Park sowie auf dem Serengeti-Festival. Wir planen weiterhin, Anfang November wiederzukommnen, also haltet eure Augen offen.

Jürgen 29.08.2008

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