Cd-Besprechung

Uriah Heep

On The Rebound - A Very 'Eavy 40th Anniversary Collection

Sanctuary
  Vö: 04.06.2010

Bewertung:  9 Punkte
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Nur wenige Bands kommen in den Genuß, ihren vierzigsten Gründungstag feiern zu können und dabei noch im Business aktiv zu sein. Seit 2009 können sich auch die Mannen der britischen Hardrock-Institution Uriah Heep dem Club der 40er zugehörig fühlen, obwohl dies streng genommen nur auf Gitarrist Mick Box als einziges verbliebenes Gründungsmitglied zutrifft.

Nun bin ich ja kein Mensch, der es als unangemessen empfindet, wenn man zum Bandjubiläum innehält und mittels eines Best-Of-Albums auf die bisherige Bandhistorie zurückblickt. Genau das haben Uriah Heep auch letztes Jahr mit der Veröffentlichung von „Celebrations“ getan, für das die Band ihre alten Klassiker noch einmal neu im Studio eingespielt hat. Warum aber nun, nach nur einem Jahr mit „On The Rebound – A Very 'Eavy 40th Anniversary Collection“ eine weitere Best-Of-Compilation hinterher geschoben wird, will mir vor dem zuvor geschilderten Hintergrund nicht so recht einleuchten. Zumal es ja nicht gerade so ist, dass es nicht schon genug Best-Of-Alben der Band geben würde.

Doch kommen wir zunächst mal zum Inhalt: „On The Rebound...“ enthält insgesamt insgesamt 36 Tracks, die sich auf zwei CDs verteilen und auf eine Spielzeit von knapp 160 Minuten kommen. Der Doppeldecker deckt die gesamte Karriere der Band vom Debütalbum „Very 'Eavy... Very 'Umble“ bis hin zum starken 2008er-Album „Wake The Sleeper“ ab und enthält von jedem Album der Band mindestens einen Track. Darüber hinaus ist auf „On The Rebound...“ mit „You Are The Only One“ noch ein bislang unveröffentlichter Song vertreten, der von der „Wake The Sleeper“-Aufnahmesession übrig geblieben ist.

Vom der Zusammenstellung des Songmaterials her unterscheidet sich „On The Rebound...“ zwar von allen bisherigen Best-Of-Veröffentlichungen der Band, aber die üblichen Verdächtigen wie z.B. „Lady In Black“, „Free Me“, „The Wizard“ oder „Return To Fantasy“ sind natürlich auch hier mit an Bord. Logisch, sonst dürfte ja wohl auch nicht „Best-Of“ draufstehen und obendrein wäre es wohl auch absatzschädlich. Trotzdem empfinde ich die Trackliste als suboptimal, denn zum einen sind einige Tracks mit dabei, die ich nicht unbedingt mir aufgenommen hätte und zum Anderen sind mir lieb gewordene Tracks unberücksichtigt geblieben, wie z.B. das grandiose „What Kind Of God“ vom starken „Wake The Sleeper“-Album. Andererseits ist natürlich klar, dass man bei der Zusammenstellung einer Compilation nicht immer den Geschmack eines jeden Einzelnen voll treffen kann, zumal wenn man ein derartig unerschöpfliches Repertoire an Songs in der Hinterhand hat wie Uriah Heep.

Trotzdem stellt sich ein wenig die Frage, wer denn „On The Rebound...“ nun kaufen soll. Sofern man den Komplettisten mal außer Acht lässt, gibt es hier wohl zwei potentielle Zielgruppen: Zum Einen – insbesondere vor dem scheinbar recht moderat ausgefallenen Verkaufspreis - wohl die Neueinsteiger. Nur muss man hier einschränkend sagen, dass für diese Gruppe auch genügend andere Einstiegsalben wie z.B. das letztjährige „Celebrations“ oder die ebenfalls 2003 veröffentlichte „Ultimate Collection“ zur Auswahl stehen. Die zweite Gruppe dürfte dann die jenige sein, die auf den bislang unveröffentlichten Track „You Are The Only One“ scharf sind. Da dieser Titel jedoch auch einzeln als Download erhältlich ist, fällt das Kaufargument auch für diese Zielgruppe weg, es sei denn, man möchte den Song bzw. Tonträger lieber physisch in der heimischen Sammlung stehen haben. Somit bleibt unterm Strich eine Compilation, die unbestritten mit etlichen Klassikern gespickt ist, deren Sinn und Nutzen auf der anderen Seite jedoch nicht unbedingt auf der Hand liegt.

9 Punkte (von max. 15)

Jürgen , 17.06.2010

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