Cd-Besprechung

Portrait of David

These Days are Hard to Ignore

Glitterhouse/Indigo
  Vö: 12.01.2004

Bewertung:  4 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

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Manchmal geschieht ein Wunder. Manchmal aber geschehen seltsame Sachen. Und dann auch noch in meinem CD-Player. So geschehen bei diesem Album. "These Days Are Hard To Ignore" heißt es, das Ein-Mann-Projekt nennt sich Portrait of David. Chef des ganzen ist Ola Flottum, seines Zeichens Gitarrist, Sänger und Songwriter bei The White Birch, ebenso außerdem Gitarrist bei Briskeby. Sein Debüt sei "norwegisch, elegisch, fantastisch", faszinierend sei außerdem "wie aufdringlich leise Musik sein kann" (O-Töne Presseinfo). Man kann es so sehen. Muss man aber nicht.

Wenn es auf dieser Seite Überschriften gäbe für jede Rezension, würde über dieser garantiert etwas wie "Die Wiederentdeckung der Langweiligkeit" oder auch "Silence is Easy" stehen. Aber da es keine Überschriften gibt, muss ich meine Ausführungen einfach so bestreiten. Der Künstler an sich sieht das ganze relativ minimalistisch. Ein bisschen Pianogeklimper hier, ein paar Fiedler dort und fertig ist der Sound Of Silence. Dazu versucht sich Ola im ständigen Kampf gegen die Töne mit Hilfe seiner Stimme, die so penetrant vor sich hin flüstert, dass es fast schon wieder eine Wonne ist, ihm zuzuhören bei seinen Versuchen. Man fragt sich stellenweise gar, ob ihm Töne zu teuer sind, als dass er sie auf eine Platte bringen kann. Eine so dermaßen sparsame Tonauswahl habe ich lange nicht mehr zu Ohren bekommen. Dagegen wirken Sigur Ros wie Hartmetall.

So viel Dahingeplänkel auf knapp 36 Minuten. Das schafft nicht jeder, Respekt dafür. Das hier ist Musik für die Einsamkeit von Klappstühlen im Winter. Oder um den Albumtitel etwas abzuwandeln: This album is definetely not hard to ignore. In diesem Sinne: Gute Nacht.

4 Punkte (von max. 15)

Kathrin Grannemann, 28.01.2004

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