Cd-Besprechung

Her Space Holiday

The Young Machines

Wichita
  Vö: 26.01.2004

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Es ist taktisch gut der Plattenfirmen hochlobende Pressezitate in die Künstlerinfo zu packen.
So wird der Eine oder Andere latent dazu verleitet ebenfalls positives zu äußern.
Also mein mir ist es zumindest teilweise der Fall.

Aber erst mal zu den elementaren Dingen; Her Space Holiday ist Marc Bianchi.
Sein Debüt gab er 2000 mit „Home Is Where You Hang Yourself“ bei dem in Amerika ansässigen Underground Hip-Hop Label Mush. Das Jahr darauf folgte “Ambidextrous“ – ein Remixalbum mit überarbeiteten Stücken von Elastica, Bright Eyes und Ruby. Das war anscheinend noch nicht genug, denn in dem gleichen Jahr erschien „The Young Machines“. Ja, und jetzt auch bei uns in Europa unter dem Dach von Wichita, wo auch die Yeah Yeah Yeahs zuhause sind.

Mit seiner mehr oder weniger aktuellen Platte verarbeitet er die Ereignisse eines harten Jahres. Kurz gefasst: sie steht für Verzweiflung und Optimismus. Akustisch spiegelt sich das als Dream-Pop wider. Und wo ich grade bei dem Wort “spiegeln” bin, „The Young Machines“ glänzt durch eine gute Produktion: aufwendig arrangierte Streichersätze, analoge Synthie-Schemen, üppige, gitarrenähnliche Bässe und gefühlvoll programmierte Drums.

Alles in Allem macht das Album einen wirklich netten Eindruck, wenn da nicht die Stimme von Marc Bianchi wäre. Es tut mir wirklich leid das zu erwähnen, aber mich erreicht sie einfach nicht. Daher empfinde ich sie als ein etwas störendes Element. Vielleicht hätte jemand anderes die Stücke interpretieren sollen. Schlimm wäre es auch nicht gewesen, die Vocals gleich weg zu lassen. Das hätte dem Ganzen keinen großen Abbruch getan. Das klingt vielleicht hart, aber es ist meine Meinung.

Freunde von Badly Drawn Boy, Air, Zero 7 und The Chemical Brothers werden diese Platte mögen. Ich höre sie mir nebenbei auch gerne an, aber den Weg zu meinen „Lieblingen“ im Regal wird sie nicht finden, trotz der hübschen Melodien.

9 Punkte (von max. 15)

Magdalena Sordyl, 06.02.2004

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