Cd-Besprechung

Bosse

Wartesaal

Vertigo Berlin (Universal)
  Vö: 25.02.2011

Bewertung:  12 Punkte
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Stimmenzahl: 0

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Seien wir doch einmal ehrlich, Warten gehört nicht wirklich zu den liebsten Beschäftigungen einer sehr auf Zeit bedachten, schnelllebigen Generation, die von Termin zu Termin und von Event zu Event hetzt. Ob Geschäftsleben oder Freizeit: es gibt kaum eine Minute, in der wir einfach nur still sitzen, nichts tun – nur nachdenken, reflektieren, über uns und unser Leben.

Axel Bosse beschreibt in „Wartesaal“, dem Titelstück seines gleichnamigen, vierten Studioalbums, welches am 25. Februar 2011 veröffentlicht wird, genau diese Situation. Es ist eine traurige und melancholische, aber keine hoffnungslose; eher eine, die Mut gibt und aufruft, doch etwas im Leben zu verändern, sein Glück zu suchen.

Dass diese leicht schwermütige Nummer nur eine von vielen Facetten des vielschichtigen Albums ist, merkt man, wenn man sich die Zeit nimmt, die Platte einmal komplett durchzuhören und auf sich wirken zu lassen. Verglichen mit den Vorgängeralben hat sich einiges getan: auf Wartesaal gibt es Bläser und Streicher, die den Stücken noch mehr Nachdruck verleihen, als den, die sie durch Bosses unverkennbare Art eh schon haben. Zudem sind die neuen Stücke aufgeweckter, zackiger und vor allem auch tanzbar.

Was geblieben ist, sind Bosses oft tiefsinnige, immer gut durchdachte und ehrlich gemeinte Worte, die er in seinen Texten niederschreibt – mit denen er Geschichten voller Gefühl erzählt, die bewegen ohne in die kitschige Groschenromansparte abzudriften. Was bei den Songs vor allem zählt ist der Inhalt, nicht die Form. Wenn sich die Zeilen eines Stückes nicht reimen, dann tun sie dies eben nicht; wenn die Worte das Metrum sprengen, dann ist das eben so.

Ein sehr solides, ehrliches Album, das ins heimische CD-Regal gehört.

12 Punkte (von max. 15)

katinka roggfeld, 24.02.2011

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