Cd-Besprechung

Boardernoize

Vol. 3

Netmusiczo (ZOMBA)
  Vö: 01.12.2003

Bewertung:  7 Punkte
Leserwertung:  9.6 Punkte
Stimmenzahl: 20

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Eine sehr umfangreiche Kollektion, die bei Snow(-boardern) das Herz höher schlägen lässt. Hauptsache Mucke zum Abgehen, oder so. Und für diese Zwecke hält diese Compilation eine ganze Menge bereit.
Neben bekannten Acts wie Anthrax, Crosscut, Mnemic, Soilwork, In Flames, den Killer Barbies, Pinkostar und den vor allem VISIONS-Lesern bekannten Pussybox finden sich viele Bands auf den zwei Scheiben wieder, die entweder keinen Plattendeal haben oder die bei eher kleinen Labels untergekommen sind. Die `Kleinen´ können das Tempo durchaus mitgehen. Konzentrieren wir uns deshalb mal bewusst auf die Aussenseiter:
CD1-Bombsquad machen Hardcore im Brooklyn-Style, erinnert stark an Downset. sPout dagegen leiten sich nicht nur ein wie Limp Bizkit "Do you wann dance?", sie klingen auch wie der kleine Bruder. Pitfalls sind melodischer als alles vorherige, der Sänger singt sogar richtig. Erinnert dank Refrain ein bischen an System of a down. Hier wird gemetalt was das Zeug hält - Ill Nino trifft Soulfly. Intoxicate machen Noiserock vom Feinsten. Burst of fire machen Brüll-Hardcore mit sanften Refrains. In die Hölle und wieder zurück, so heisst das Label von Undertow auf englisch. "Stand by" ist New Metal mit eher klassischen Rock-Anleihen, entfernt verwandt mit Godsmack. Nail nageln dich wirklich an die Wand und klingen etwa wie Slipknot auf Prozac. Wild gehts auch bei Score set at zero zu, wo sich der Sänger mit dem Rest der Band im Gepäck die Seele aus dem Leib schreit. Pornchild haben einen Plan B und machen derzeit beliebte Noisecore. Weiter gehts The more I see - eher Punk als alles andere. X-Large sind elektronisch, düster und irgendwie würden sie ganz gut ins Vorprogramm von Static X passen. Als Muntermacher versteht sich. I-Trip wiederum machen New Metal, der klingt als hätten sich Blackeyed Blonde neuformiert und versuchten es mit düsteren Klängen. Der Freund Hein ist so gar nicht nett. Will er auch nicht sein, er sagts dir lieber ins Gesicht. Das wohlverdiente Ende einer anstrengenden ersten Hälfte machen Dorn klar, die das Böse Mädchen besingen - zum chillen und springen geeignet.
CD2-Hier ist mehr was für schnelle Abfahrten geboten. Viel Punkrock: Snitch, Andthewinneris, V8-Wankers, Glasgow Coma Scale 3 stehen musikalisch in der selben Tradition wie die Killer Barbies. Größter Unterschied: alle haben nen männlichen Sänger. TUBEstar machen Rockmusik mit einem begleitenden Synthie-Rhythm. The Bridge haben eine weibliche Sängerin und machen melodischen Rock im klassischen Sinne. Die Treekillaz und Gutbucket machen Punkrock mit Stoner-Elementen - das rasiert jeden Baum ab. Crazee klingen ähnlich wie Dover. Pansy klingen wie ihr Name - poppig, klebrig aber irgendwie interessant. Phonodrive machen synthetischen MainstreamStadionrock. Conic machen melodischen Emo-Core(ich liebe diesen Begriff). Cho-Jin fallen positiv auf, da sie als einzige Band auf der Compilation auf deutsch singen. Recharged klingen wirklich wie aufgeladen. Kreisch-Core meets chinesische Folklore. Colorbone machen simplen College-Rock. Ruhig wirds jetzt nur kurz - dann kommt die Bad Religion-Gedenk-Band Allpot Futsch - mitgrölen!. Scorefor haben nette Tempiwechsel in ihren Songs und machen Donots-Punkrock.
Fazit: Die Compilation ist für einen Zweck bestimmt brauchbar: Walkman auf beim Boarden oder abends die Sau rauszulassen auf dieser Mucke. Allerdings könnte ich mir daheim auf dem Sofa nicht mehr als drei Songs hintereinander anhören. Musikalisch wirklich mitreißend ist auf diesen zwei Scheiben jedenfalls nichts. Weiterer Zweck: Man kann sein selbstgefilmtes Boarder Home-Video getrost mit den Klängen von Boardernoize Vol.3 untermalen...

7 Punkte (von max. 15)

Benjamin Großmann, 03.12.2003

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