Cd-Besprechung

Angel Witch - As Above, So Below

Angel Witch

As Above, So Below

Rise Above Records
  Vö: 12.03.2012

Bewertung:  12 Punkte
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Den älteren Semestern dürften Angel Witch noch geläufig sein, gehörten die Briten doch vor rund drei Jahrzehnten mit zur Speerspitze der New Wave of British Heavy Metal. Den großen Erfolg haben sie sich aber wohl selbst ein wenig verbaut, da sie ihrem selbstbetitelten Debütalbum „Angel Witch“ keine gleichwertigen Nachfolger mehr hinterherschicken konnte und stattdessen ausschließlich mit Auflösungen und Line-Up-Wechselns von sich Reden machte. Ende der Achtziger Jahre gründete Bandgründer, Gitarrist und Sänger Kevin Heybourne einen amerikanischen Ableger der Band mit u.a. Mitgliedern von Heathen bzw. Exodus. Doch auch diesem Abenteuer war kein Erfolg vergönnt, da Heybourne keine Arbeitserlaubnis bekam und folgerichtig wieder ins Königreich abgeschoben wurde.

Nun unternimmt Heybourne also einen weiteren Anlauf mit einem runderneuterten Line-Up, das neben ihm aus Will Palmer (b) sowie Andrew Prestidge (dr.) besteht und live noch von Bill Steer ergänzt wird. Im Gegensatz zu den meisten Re-Unions der letzten Jahre hat die Wiederauferstehung von Angel Witch (in erster Linie) keinen finanziellen Hintergrund, sondern lässt sich auf einen Arbeitsunfall zurückführen, in Folge dessen Heybourne die Band reaktivierte. Nach diversen Festivalauftritten und einer Tour mit Cathedral und Trouble folgt nun mit „As Above, So Below“ der nächste Schritt – das erste echte Studioalbum seit fünfundzwanzig Jahren, sofern man die 1998 erschienende Demotape-Compilation „Resurrection“ mal außen vor lässt.

Obwohl – der Begriff Demotape passt auch bei „As Above, So BeloW“ ganz gut, denn die Scheibe enthält immerhin vier Songs (und somit die Hälfte des Songmaterials), die doch schon etliche Jahre auf dem Buckel haben: Zunächst wären da „Guillotine“ und „Into The Dark“, die bereits Ende der Siebziger Jahre einen festen Platz im Live-Setup der Band hatten und – im Fall von „Guillotine“ – ursprünglich sogar auf dem „Angel Witch“-Debütalbum vertreten sein sollten. Die beiden anderen Tracks („Dead Sea Scrolls“ und „Witching Hour“) sind zwar ein wenig jünger, lassen sich aber immer noch bis in die Jahre 1983 / 1984 zurückdatieren.

Vorzuwerfen ist der Band diese Auswertung alter Demosongs aber nicht, denn qualitativ gibt es hier nichts zu meckern. Mal abgesehen von der modernen Produktion hat man hier nämlich den Eindruck, ein verschollenes Album aus den Anfangstagen der NWOBHM (wieder-)entdeckt zu haben, da die Band es meisterhaft versteht, alte und neue Songs zu einen harmonischen Gebilde zu verweben. Und so nehmen Angel Witch den Hörer mit auf eine Zeitreise, die ihn dreißig Jahre zurück in die Vergangenheit katapultiert. Das hat nicht nur Charme, sondern ist in diesem Fall noch gut umgesetzt, was „As Above, So Below“ zu einem guten Album macht, das nicht nur für Nostalgiker einen Versuch wert ist.

12 Punkte (von max. 15)

Jürgen 05.03.2012

TRACKLIST
1. Dead Sea Scrolls (***)
2. Into The Dark
3. Gebura
4. The Horla
5. Witching Hour
6. Upon This Cord
7. Guillotine (***)
8. Brainwashed
[ *** Anspieltipps ]

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