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Naglfar, Hypocrisy, Wintersun, Fear My Thoughts - X-Mass Festivals 2005 (Naglfar, Naglfar, Hypocrisy, Wintersun & Co.)

Naglfar, Hypocrisy, Wintersun, Fear My Thoughts

X-Mass Festivals 2005 (Naglfar, Naglfar, Hypocrisy, Wintersun & Co.)

Die motherfucker die die !!!! Ist zwar nicht von Peter & Co. noch von Naglfar oder Exodos, und schon gar nicht Wintersun, aber ähnlich deftig ging’s halt dann doch zu. X-Mas ist ja inzwischen Garant für ein kräftig-deftiges Booking und so auch dieses Mal, wieder zurück in München.Der Genuss von Fear my thoughts blieb uns leider verwährt, schlecht, wenn das backstage zum wiederholten Male (drittes Mal um genau zu sein) nicht in der Lage ist, die korrekten Einlass- und Loswegzeiten auf die Page zu schreiben... na ja wer sich bei Ektomorf verschreibt... However.


Insofern kamen wir gerade richtig zu Jari Mäenpäa und seiner feinen Combo Wintersun, die gerade dabei waren, jedem kräftig einzuheizen, was angesichts der finnischen Eiswüstentemperaturen auch gar keine so schlechte Idee war. Sa kamen dampfende Gitarrenläufe grad zur rechten Zeit und das deftige Set überzeugte vollends sämtliches anwesendes Publikum sich die Flausen aus dem Kopf zu schütteln. Eventuell hätte man sich als Combo noch eine Spur mehr bewegen können, andererseits ist durchaus denkbar, dass die Band festgefroren war. Außer vielleicht Drumer Kai Hahto, der vermutlich Münchens gesamte Wasserreserven ausgeschwitzt hat, und so für Tropennebel und Ähnliches sorgte.

Fazit aber, dass jeder geneigte und auch der nicht ganz so geneigte Wintersun Fanmob vollends zufrieden sein durfte Jari wurschtelte gewohnt grandios auf der Klampfe, und auch Mitstreiter Juka, Teemu und Kai sowieso taten alles nur nichts Falsches. Das Material ist also nicht nur auf Silber ein echter Mosh-Shocker sondern auch live deftig-heftig tauglich. Bleibt nun nur noch abzuwarten ob sich der Meister beim neuen Album ähnlichen Strukturen widmet, ein bisschen ließ er sich immerhin schon mal ins Kästchen kucken.


Die angenehmste Überraschung des Abends boten Naglfar. War der Gig im Münchner Metropolis eher etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sollte dieser Abend jegliche Erinnerung an vergangene Tage ausbügeln. Knüppellaune lag in der Luft, und Frontschreihals und Ex-Basser Olivius wuchs quasi minütlich über sich hinaus. Schädelspaltende Gitarrenriffs von 5-Meter-Mann Marcus E. Norman sorgten für die Todesblei-Untermalung, während sich Olivius exzessivem Grunz- und Schreiorgien hingab. Eindeutig 10 von 10 Punkte für Naglfar, selten hatte das Totenschiff so viel bleischweres Material an Bord. Zugegeben ist das neue Material von pariah ohnehin genial, aber dieses dann auch noch so auf die Bühne zu bringen – in der Tat keine schlechte Leistung.

Das schlug dementsprechende Wellen, und während sich Naglfar durch ein Set aus Tod und Gebeinen droschen, tobte vor den Brettern die letzte Schlacht im Haare schütteln und totes Fleisch bewegen, gerade so als gäbe es kein Morgen mehr. Und mit dem letzten quietschenden Gitarrenriff verabschiedete sich die Schwarzmetall-Combo und das Schiff kehrte nach erfolgreicher Mission zurück in den heimatlichen Hafen – wahrlich – Naglfar sind zurück. Blieb nur ein winziger Wehrmutstropfen: Naglfar hätten an diesem Abend eindeutig einen späteren Booking-Platz verdient, selten einen so kompakten Dreschflegelauftritt miterlebt.


Und äh ja Exodus... ja also Exodus waren auch da. So in etwa: Uuuuuuuuuuuuuuarggh !!!! We are so fuckin´fuckin´evil !!!!!! Gut, man muss ihnen zugute halten, dass sie sich wirklich den Arsch aufgerissen haben, und dass vor der Bühne auch absolut die Hölle los war. Allerdings wäre die Band doch ohne Rob Dukes ziemlich trist langweilig gewesen, immerhin beschäftigte er sich damit wie ein Irrer über die Bühne zu eiern und jedem der ihn zufällig mal aus den Augenwinkeln ansah mit dem gezückten Mittelfinger zu beglückwünschen. „We gonna tech you a lesson in violence“ bringt das Thema schon ganz gut auf den Punkt. Trash-Geprügel bis keiner mehr stehen kann, was dem ein oder anderen nach diverseren Mosh-pits auch sicherlich nicht mehr so leicht gefallen sein dürfte.

Ein Herz für Stagedivende Fans der frivolen Klänge darf man Dukes auch gleich mal attestieren, der einen Secourity wunderbarst von der Bühne schmiss, der einen Fan von jener befördern wollte. Das übernahm das Tier von nun an selber, und somit bekam jeder, der länger als 5 Sek. brauchte einen deftigen Tritt in den Arsch. Zumindest das sorgte für gelegentliche Kurzweiligkeit, und trotz der Tatsache, dass Exodus DAS Ur-Gestein des Trash-Metals sind, dass Kirk Hammat bei ihnen gespielt hat, und dass sie schon nicht wenig in Grund und Boden brettern... so richtig spannend war’s trotzdem nicht.


Und dann, ja dann ladies und motherfuckers war’s auch schon Zeit für Peter T. the allroundmotherfuckin´ Tätgren und der hausgemachte Wahnsinn war nicht mehr zu stoppen. Egal ob der Meister einem die Akkorde nur so um die Ohren drosch, oder uns in knietiefen, bleischweren Riffs Riffs ertrinken ließ – Tätgren ist eindeutige DER Meister seines Fachs. Nebenbei grunzt er wie Chris Barnes und kreischt so gut, dass es Danni Filth peinlich wäre, ganz locker mal eben so, als seien 13,5 Oktaven nicht der Rede wert. Allerdings gab’s ja auch was zu feiern, Hypocrisy hatten München seit fast 10 Jahren nicht mehr heimgesucht (sacht da Peda- zu deutsch sagte der peter) und so gab’s was nachzuholen. Und so schien man sich bei Hypocrisy darauf geeinigt zu haben ähnliche Schäden wie der 2. Weltkrieg zu verursachen.

Mission gelungen , Mamas entsetzt, und Fans gerockt oder eher gerädert, wenn man die Kraft hatte vom ersten Genickbrecher bis zum letzten rückradzerfetzenden Geschmetter die Wirbelsäule zu bewegen. Tätgrens Riffs gehen einfach fies zwischen die Beine und jeglicher Zeugungsakt wäre an diesem Abend wohl gar sehr in die Hose gegangen. Man hätte fast behaupten können der Frontherr hätte einen mit 100 t schweren Stücken Metal beworfen, so gerockt kam man sich anschließend vor. Andererseits kein Wunder. Tätgren und seine Combo produzieren seit Jahren ein dickes Album nach dem anderen und auch wenn so manchem Catch 22 nicht so ganz schmeckt. Andererseits beflügelt so was Tätgren wohl nur umso mehr und Virus dürfte jedem Zweifler mal eben die Kritik zurück ins Maul stopfen.

Wer es also mit Tätgren und Hypocrisy aufnehmen möchte, sollte vielleicht noch etwas früher aufstehen, bis dato ist und bleibt Tätgren der Meister der Musik seines Fachs und Hypocrisy eine der besten Bands auf dem Grat zwischen Death / Black und hin und wieder zähem Doom Gerocke. Punkt. Aus. Ende.

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15.12.2005

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