Konzertbericht

Supersuckers

Supersuckers

Wiesbaden - Schlachthof
16.03.2003

Einen flotten Dreier in Sachen Rock´n´Roll durften die gut 200 Besucher des Konzerts im Wiesbadener Schlachthof erleben. Zunächst boten „Sincere“ einen kraftvollen Auftakt mit ihrem, na sagen wir Alternativ-Rock. Mit dem Song „Killerboys on acid“ vom aktuellen „Anatomie II – Soundtrack“ im Gepäck, boten die vier Belgier ein wohlschmeckendes Aperitif für die deftigen Mahlzeiten, die noch kommen sollten. Fixpunkt war ganz klar Sänger und Gitarrist Robin Fitters, der sicherlich mitverantwortlich war, dass Sincere im letzten Jahr den 2. Platz beim europäischen Newcomerfestival „EMERGENZA“ belegen konnten. Erfreulich war auch der knackig frische und klare Sound der Antwerpener. Es ist sicher interessant, welchen Weg diese Band noch geht. Augen und Ohren auf!!!

Nach dieser leckeren Vorspeise wurde kräftig nachgereicht. Mit „Mustasch“ betraten vier junge Schweden die Bühne, die den Herren Danzig und Osbourne gewaltig am Stuhl sägen wollen. Zwar haben „Mustasch“ den Heavy-Rock nicht wirklich neu erfunden und orientieren sich sehr oft an ihren Helden der Siebziger und Achtziger – aber was soll man denn machen, wenn genau diese Mucke so richtig Spaß macht. Auffällig, dass mit dem Auftritt von Mustasch auch die Zahl der Kotelettentragenden Männer im Publikum zunahm. Ein wahres Schaulaufen an Kotelettenkreationen ließ in meinem Gesicht doch das ein oder andere Grinsen erscheinen. Sehr publikumsnah agierte Sänger und Gitarrist Ralf Gyllenhammer, der auch schon mal ein Solo auf der Theke spielte. Nach gut 50 Minuten Schlemmerkost ging es in die dritte Runde.

Die „Supersuckers“ aus dem wilden Westen der USA stürmten die kleine Bühne des Schlachthofs. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich vor dem Konzert mit dem Namen „Supersuckers“ überhaupt nichts anfangen konnte. Das ist jetzt aber vollkommen anders. Motörheads Lemmy wird zitiert: „If you don´t like the Supersuckers, you don´t like Rock´n´Roll.“ Das machte mich neugierig. Und was dann gegen 23.00 Uhr aufgetischt wurde übertraf wirklich meine kühnsten Erwartungen. Vier sehr belustigte Herren mittleren Alters betraten die Bretter und legten los wie die Feuerwehr. Rock´n´Roll pur. Zur allgemeinen Freude hatte Sänger „Eddie Spaghetti“ an diesem Tag Geburtstag und wurde nach eigener Aussage 23 Jahre alt. (Hahaha...)Er informierte das Publikum bereitwillig über den Unterschied zwischen „normalen“ Supersuckers-Shows und seiner heutigen Geburtstagsshow. „Normalerweise betrinkt er sich nach dem Konzert...“ Auch ansonsten erwies er sich als sehr gesprächig. Aber wir wissen ja, was der Herr Jim Beam so alles anrichten kann...

Dieses zweite Hauptgericht war so deftig, dass ich schon gar nicht mehr sagen kann, was denn jetzt besonders gut schmeckte. Nach gut 50 Minuten war ich einfach nur satt – und die Band voll. Wie formulierte der Konzertbesucher Stefan K. kurz und treffend: „Motörhead is´n Scheiß´ dagegen!“ Recht hat er.

Jochen Melchior18.03.2003

TRACKLIST

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