Konzertbericht

Rammstein - Rammstein

Rammstein

Rammstein

Madison Square Garden, New York
11.12.2010

Gute deutsche Propaganda macht man bei den Amis am Besten mit ner ordentlichen Hand voll Eier. Wenn Rammstein kommen, werden Deutschlandfahnen gekauft, das Oktoberfest T-Shirt vom Europaurlaub aus dem Fitneßsack gezogen und nochmals Texte und Aussprache studiert.

Zum ersten Mal seit 10 Jahren sind Rammstein wieder in den USA und auch die erste deutsche Band, die den Madison Square Garden ausverkauft hat (Namenswert daran gescheitert sind Nena und die Scorpions). Wer nicht vor ein paar Wochen an einem Freitag mittag um 12 Uhr pünktlich die Maustaste gehämmert hat, hat keine Karte bekommen; daher war da nicht wirklich viel mit Platzwahl. War aber ganz gut dann, da amerikanisch streng das eigentliche Heimstadion der New York Knicks/Rangers in Sektionen eingeteilt wurde, allesamt mit Sitzplätzen. Moshpit gab es demnach keinen, und ich war mit meinem Platz oben rechts sichttechnisch ganz gut bedient. Vom Sound her war da eh nichts zu bemäkeln, ein geschlossenes Stadion mitsamt Rammstein Tontechniker, da brauchte man sich über verwaschene Töne keine Sorgen machen.

Ebenso präzise ging das Konzert dann um acht Uhr los, ein bißchen zu präzise für mich in dem Fall, so daß ich die komplette Vorband Combichrist verpaßt hab. Daher ist der erste Teil des Konzertberichtes schon einmal fertig.

Rammstein haben wohl ihre eigene Bühne mitgeschleppt (oder vor Ort neu gezimmert), mitsamt allen Effekten, Gaskochern, Hebebühnen und Falltürchen. "Rammlied" war der Opener, gefolgt von fast zwei Stunden Testosteron am Stück. Geredet wurde nix, geboten wurde viel: perfekt einstudiertes Bühnenprogramm mit Riesenpimmel ("Pussy"), Schlauchboot ("Haifisch"), Feuerbadewanne ("Ich tu Dir weh") und Flamenwerfer ("Benzin").

Wenn die Meute (alterstechnisch zwischen 20 und 50) mal nicht textsicher gesungen hat, wurde amitypisch bei jeder Möglichkeit rumgekreischt. Wenn irgendwo was knallt: rumkreischen. Sobald die Instrumente Ruhe haben: rumkreischen. Wenn der kleine Keyboarder vermöbelt wird: rumkreischen. Ist aber ganz nett in dem doch relativ kleinen Stadion, da kommt Atmosphäre auf. Gepaart mit dem doch imposanten Gesangsrepertoire des Publikums und dem wirklich sehr ordentlichen Sound konnte man sich der guten Laune schwer entziehen. Sogar die Sicherheitsleute haben mal nicht finster Leute aus den Gängen gebeten sondern sich mal mitreißen lassen, von der wirklich sehr imposanten Darbietung.

Nach zwei Zugaben gab es mit "Engel" samt Till's Feuerengel dann noch mal einen guten Knall am Ende und ein "Vielen Dank" in die Runde.
Rammstein gab sich alle Mühe, das Publikum zahlte das würdig zurück, alles in allem eine sehr gute Sache, die man auch nicht anders von Rammstein erwartet hat. Das Konzert war anscheinend ein Versuchsprojekt, ob die Amis Rammstein noch haben wollen. Offensichtlich wohl sehr gerne, und die sechs Jungs eben eine komplette US Tour fürs nächste Jahr angekündigt.
(So ziemlich das ganze Konzert hat wer auf Youtube gepackt, siehe link unten).

stephan meyer12.12.2010

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