Konzertbericht

Paolo Nutini

Jon Mesek

Schönes aus den Lowlands

München, Muffathalle
31.05.2007

Die schottische 80.000 Einwohnerstadt Paisley hat mehr zu bieten als ein Stoffmuseum. Den besten Beweis dafür lieferte vergangenen Donnerstag Paolo Nutini in München.

Eröffnet wurde der Abend durch den Münchner Jon Mesek, welcher am „Liverpool Institute for Performing Arts“ bei Mark Pearman (Sisters of Mercy) in die Lehre gegangen war. Mesek versuchte das Publikum mit klassischen Popbaladen in den Bann zu ziehen, was ihm mehr oder weniger gut gelang. Die Single „We’re gonna live today“ stellte den musikalischen Höhepunkt seines Sets dar. Sonst zeigte er sich wenig einfallsreich, sieht man mal von seiner Ode an eine Ballerina ab.

Gegen 22 Uhr betrat dann, begleitet durch Bill Contis „Redemption“ (den meisten wohl aus Rocky bekannt), Paolo Nutini die Bühne.

Der Opener „Alloway Grove“ setzte das Publikum in Bewegung, genau wie die darauf folgende aktuelle Single „New Shoes“. Der kleine, schmächtige Schotte mit den italienischen Wurzeln hatte sein Publikum von Anfang an fest im Griff und nuschelte eine unverständliche Ansage nach der nächsten in den Raum. Die Anwesenden schien die Unausmachbarkeit des Gesagten nicht weiter zu stören. Mit für ihn typischer – leicht nach vorn gebeugter – Haltung und einer gewissen Theatralik gepaart mit einem ironischen Augenzwinkern führte Nutini seine Zuhörer durch das Set.

Für ein Überraschungsmoment und besondere Begeisterung sorgte das Mobycover „Natural Blues“ gegen Mitte der Show, welches atmosphärischer daher kam, als das Original. Der Song mit der höchsten Publikumsbeteiligung war jedoch ohne Frage „Last Request“. Nutini und seine Bandkollegen Donny Little (Gitarre), Jim Duguid (Drums) und Michael McDaid (Bass) freuten sich sichtlich über soviel Begeisterung und Stimmgewalt seitens der Zuschauer.

Nach gut einer Stunde verließ Nutini das Publikum, um kurz darauf die Zugabe zu begehen. „White Lies“ schien allerdings die wenigsten so mitreißen zu können, wie das vorangegangene „Jenny Don’t Be Hasty“. Doch Rettung nahte durch „I Wan’na Be Like You“ dem wohl bekanntesten Song aus Disneys Dschungelbuch. Kindheitserinnerungen gepaart mit Soul strömten auf die Menschen ein. Das würdige Ende fand die etwa siebzigminütige Show mit dem countrylastigen „Funky Cigarette“, welches den ein oder anderen nochmals zum Tanzen animieren konnte.
Anschließend verabschiedete sich Nutini von den Zuschauern. Die Lichter gingen an und eine glückliche Menschenmenge strömte hinaus in die Nacht.

Angelika Möller01.06.2007

TRACKLIST
Alloway Grove
New Shoes
Rewind
These Streets
Autumn
Natural Blues (Moby Cover)
Million Faces
55 to 1
The Dolphins (Fred Neil Cover)
Last Request
Rainbow
Loving You
Jenny Don’t Be Hasty
White Lies
I Wan’na Be Like You (Monkey Song /Dschungelbuch)
Funky Cigarette

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