Konzertbericht

Die Geschichte der White Lies mit München ist keine einfache. Nach einer gefeierten Clubshow im Frühjahr 2009 welche jedoch hauptsächlich Pressevertretern und ein paar glücklichen Gewinner offen stand versuchten sich die Briten innerhalb der letzten Jahre zwei Mal daran ein reguläres Konzert in der bayerischen Landeshauptstadt zu geben und scheiterten jeweils grandios.
Die erste Show im November 2009 musste wegen Stimmproblemen nach drei Songs abgebrochen werden. Der für Frühjahr 2010 angesetzte Ersatztermin entfiel ebenso gesundheitlich bedingt recht kurzfristig und hinterließ doch einige Enttäuschung. 2011 setzten die White Lies nun zur Wiedergutmachung an und München zeigte sich an diesem Aschermittwoch durchaus vergebungswillig.
Die Meisten der Anwesenden hatten für mindestens eines der vorangegangen Konzerte schon Tickets besessen und dementsprechend hoch waren die Werte von Vorfreude und Zynismus auf die man in der Halle traf. Würde es diesmal klappen? Werden sie die Hits vom ersten Album spielen? Erinnert sich die Band überhaupt noch an die vorangegangenen Debakel? Die Antwort auf alle drei Fragen sollte: „Ja!“ lauten. Harry McVeigh und seine Bandkollegen spielten ein komplettes Set für alle die sich an diesem Abend in die Tonhalle begeben hatten und entschuldigten sich artig für die vorangegangenen Enttäuschungen. Es gab „Death“, „The Price Of Love“, „To Lose My Life“, Unfinished Business“ und „Farewell To The Fairground“ zu hören und zu feiern; und auch das neue Material, darunter „Strangers“, „Bad Love“ und „Holy Ghost“, wurde vom Publikum überraschend positiv aufgenommen. Als großes Finale wählte White Lies die Single „Bigger Than Us“, beendeten damit offiziell ihre Pechsträhne in München und belegten das gut Ding eben manchmal schmerzlich viel Weile haben will.

Angelika Möller, 11.03.2011

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