Interview

Witchbreed - 10 Fragen an Witchbreed

Witchbreed

10 Fragen an Witchbreed

Noch sind die Portugiesen von Witchbreed nicht in aller Munde, aber das könnte sich mit dem Debütwerk “Heretic Rapture” schnell ändern. Dies mag nicht zuletzt an Mastermind Ares liegen, der in früheren Tagen schon bei Samael tätig war. 2005 war es aber soweit wieder eigene Wege zu gehen. Das Ergebnis heißt Witchbreed und steht für starken Goth-Metal. Grund genug für Bizarre Radio sich nun ein paar Takte mit Ares zu unterhalten.

Bizarre Radio: Witchbreed ist ja noch nicht so wirklich bekannt in Deutschland. Ich denke sogar, dass euch viele noch gar nicht wahrgenommen haben. Stell doch Witchbreed einmal den Leuten hier vor.

Ares (Witchbreed): Hi, mein Name ist also Ares und ich bin der Bassist bei Witchbreed. Unsere Sängerin heißt Ruby, Hollow ist der Drummer und Dikk und Filipe die Gitarristen. Wir sind eine Band aus Portugal. Unsere Musik ist eine Mischung aus altem und neuen True Metal. Mit der Musik haben wir 2006 begonnen, als wir unsere erste EP “Descending Fires” veröffentlicht haben. Danach haben wir erst einmal in Portugal getourt. Ein Jahr spatter sind wir dann erneut ins Studio, um eine 2-Track-Promoscheibe aufzunehmen, welche es dann nur auf unserer MySpace Seite gab. Diese beiden Songs “Fang & Claw” und “Rebel Blood” haben dann die Aufmerksamkeit von Ascendance Records erregt, welche uns dann ein tolles Angebot gemacht haben. 2007 haben wir dort unterschrieben und im darauf folgenden April sind wir mit Waldemar Sorychta in unser eigenes Studio gegangen und haben mit den Arbeiten an “Heretic Rapture” begonnen. Das Ganze machen wir zu unserer eigenen Befriedigung und zu unserem eigene Wohl. Von daher steckt viel von unseren eigenen Gefühlen in der Musik und das wollen wir mit anderen teilen.

Bizarre Radio: Ihr habt ja gerade hier in Deutschland das Album “Heretic Rapture” veröffentlicht. Bitte erzähl mir doch ein wenig über die Scheibe. Wie lange haben die Aufnahmen gedauert?

Ares (Witchbreed): The Aufnahme selbst hat ca. 1 Monat gedauert. Aber der gesamte Prozess mit der Vorproduktion und allem anderen hat dann doch 8 Monate in Anspruch genommen. Es war eine lange und anstrengende Zeit gewesen, zumal wir mit technischen Problemen zu kämpfen hatten. Trotz allem hatten wir aber eine grandiose Zeit zusammen mit Waldemar Sorychta und haben dabei eine Menge gelernt. Wir sehen heute “Heretic Rapture” als unseren verloren Sohn an – die Kreation die wir bisher am meisten schätzen und lieben. Das Schreiben und Aufnehmen war allerdings auch eine große Herausforderung, da in 9 Monaten Arbeit eine Menge passieren kann. “Heretic Rapture” ist unser erstes Album, an dem wir hart gearbeitet und eine Menge Opfer erbracht haben. Aber wir sind ehrlich stolz darauf, da es viel von uns widerspiegelt. Aber wir sind sicher, dass wir uns zum nächsten Album hin noch steigern können.

Bizarre Radio: Der Titel “Heretic Rapture” hört sich ja etwas bizarre an. Was wolltet ihr damit ausdrücken?

Ares (Witchbreed): Das gesamte Album handelt mit widersprüchlichen Gefühlen und existentiellen Dilemmas. Wir haben daher versucht einen Namen zu finden, der den lyrischen Gehalt des Albums zusammen fast. Mit Rapture, also der Verzückung / Begeisterung assoziieren wir einen ekstatischen Zustand und mit Heretic, also dem Ketzer, verbinden wir dann die gängigen Lehrmeinungen. Ich habe dann aber gedacht, dass beides die Dualität der Ideen in den Texten verbindet. Es gibt also eine besondere nostalgische Atmosphäre die auch mit unseren kulturellen Wurzeln und den historischen Tragödien hier am Atlantik verbunden sind.

Bizarre Radio: Wie würdest Du dann eure Musik beschreiben?

Ares (Witchbreed): Wir tendieren mehr zum Obskuren und den eindringlichen Sounds. Wir lieben epische Atmosphären und düstere epische Momente, also schätze ich ich würde Witchbreeds Musik als düsteren, epischen Metal bezeichnen.

Bizarre Radio: Ares, wann hast Du Dich dazu entschieden deine musikalische Karriere voranzutreiben und Samale den Rücken zu kehren? Und wann wurde dann Witchbreed gegründet?

Ares (Witchbreed): Das war so um 2005 als ich im Studio gearbeitet habe und Dikk ein wenig unterstützt habe. Wir haben dann entschieden das es an der zeit ist unsere eigene Musik zu machen. Nachdem wir dann die ersten Songs für Witchbreed geschrieben hatten, machte ich mich auf die Suche nach einer passenden Gesangsstimme, die die Ideen von Dikk und mir beim Thema Witchbreed widerspiegelt. Als wir dann auf Ruby gestoßen waren, hat alles plötzlich super zusammen gepasst und schnell kamen dann auch Filipe und Hollow mit dazu.

Bizarre Radio: Wenn Du kein Musiker geworden wärest, was würdest Du heute wahrscheinlich machen?

Ares (Witchbreed): Vielleicht wäre ich Chefkoch, da ich es liebe zu kochen und besonders alles was mit der Zubereitung der traditionellen portugiesischen Küche verbunden ist. Aber auch der Lehrberuf würde mir gefallen, besonders Philosophie, da ich tolle und enthusiastische Lehrer während meiner eigenen Schulzeit gehabt habe.

Bizarre Radio: Heutzutage warden die Menschen mit einer Menge politischem Kram zugeschüttet wie z.B. die Amtseinsetzung von US Präsident Obama oder der weltweiten ökonomischen Krise. Sollte Musik Deiner Meinung nach auch mit solchen Themen arbeiten?

Ares (Witchbreed): Ich habe damit grundsätzlich keine Probleme. In der menschlichen Kreativität ist doch Platz für alles. Aber für Witchbreed sehe ich da keinen Grund eine politische Nachricht zu verbreiten. Ich habe da Bedenken und meine persönliche Meinung zur weltweiten Wirtschaftskrise sind nicht nur ökonomische. Es gibt da doch eine sehr große, grausame und raue Seite an den Menschen, die wir gerne verleugnen, da es sehr bedenklich ist und wir auch nicht damit umgehen können. Es ist beunruhigend sich damit auseinander zu setzen, da dies die Welt aus dem Gleichgewicht bringen könnte. Ich weiß auch nicht ob das das Ziel sein sollte. Nichtsdestotrotz wünsche ich Obama viel Erfolg, aber mir hätte es auch nichts ausgemacht wenn Bush Junior erfolgreich gewesen wäre. Ich mache mir jedoch da nicht so viele Gedanken drum, denn mir liegen meine eigenen Landsleute wesentlich mehr am Herzen.

Bizarre Radio: Na, dann lass und mal zu etwas ganz anderem kommen. Stell ir doch bitte einmal vor Witchbreed würden einen Film drehen. Wie würde der denn aussehen?

Ares (Witchbreed): Ich würde da gerne ein Drehbuch schreiben, welches von einer Periode der portugiesischen Geschichte vor Christi Geburt handelt. Es gibt bisher noch nichts dergleichen und wir haben so viele Geschichten und Legenden die für einen tollen epischen Film herhalten könnten. Ich bin also nicht für historische Revolutionen aber ich glaube es ist wichtig die Geschichte und die Identität eines Volkes festzuhalten. Nur wenn man sich selbst respektiert, kann man auch andere respektieren.

Bizarre Radio: Noch was ganz anderes: Was war das Beste was Du jemals aus einem Hotel hast mitgehen lassen?

Ares (Witchbreed): Ehrlich gesagt war das nichts weiter wie diese kleinen Seifenstückchen, Badehauben und Schuhlöffel – also nichts zu ungewöhnliches.

Bizarre Radio: Welche 3 Dinge fallen Dir sofort bei dem Gedanken an Deutschland ein?

Ares (Witchbreed): Dortmund, Sommerregen im August und Falafel

Bizarre Radio: Wenn Du Dir aussuchen müsstest auf welchem Festival Witchbreed auftreten dürfen, für welches würdest Du Dich entscheiden: Wacken Open Air oder M’era Luna?

Ares (Witchbreed): Ich bin mir sicher, ich würde mich da nicht für eines allein entscheiden. Beides sind großartige Festivals und Wacken steht für Tradition, ist das Mekka aller Heavy Metal Festivals und das M’era Luna steht für Mythen und Atmosphäre. Witchbreed würde in beide gut reinpassen.

Bizarre Radio: Was sind denn eure kommenden Pläne? Werden wir euch hier auf irgendwelchen Festivals sehen oder plant ihr zu uns auf Tour zu kommen?

Ares (Witchbreed): Ja, wir freuen uns darauf im Ausland zu spielen. Wir warten nur auf die richtige Chance – also wenn nicht jetzt mit “Heretic Rapture”, dann sicherlich mit dem nächsten Album. In der Zwischenzeit werden wir auf jeden Fall weiter in Portugal spielen und “Heretic Rapture” weiter promoten.

Bizarre Radio: dann bedanke ich mich für dieses Interview und wünsche euch alles Gute.

Kitty N.04.08.2009

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