Cd-Besprechung

The Thorns

The Thorns

Smi Col (Sony)
  Vö: 07.07.2003

Bewertung:  5 Punkte
Leserwertung:  9.0 Punkte
Stimmenzahl: 3

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Im gleichnamigen Debutalbum versuchen sich die Solokünstler Pete Droge (Vocals, Guitars), Shawn Mullins (Vocals, Guitars) und Matthew Sweet (Vocals, Guitars) an einem gemeinsamen Projekt. Durch die vielseitige Begabung mit Instrumenten und Aufnahmeequipment der Musiker und Songwriter gab es vor "The Thorns" keinerlei Grund zu einer Kollaboration. Man stellte fest, dass man sich doch nicht so unbekannt war und einige Gemeinsamkeiten besaß. Dann ging alles sehr schnell: “Auf einmal hatten wir den großen Durchbruch erreicht. Wir hatten den Punkt gefunden, an dem unsere Stimmen harmonierten. Das war perfekte musikalische Chemie, und es sollte sogar noch besser werden…“, erörtert Mullins noch immer begeistert. Fünf Tage darauf bot Aware/Columbia der gerade erst gegründeten Gruppe bereits einen Vertrag an…

In gemeinsamer arbeit am Songwriting entstanden zuerst "I Set The World On Fire" einem für das Album rockigen Stück. Daraufhin schlug Sweet einen ruhigeren Song vor und "I Cant't Remember" entstand, die erste Singleauskopplung der "Thorns". Hier bemerkte das Trio die unheimlich gute Harmonie der Stimmen und dieses Stück wurde hörbare Vorlage für die folgenden Songs. Diese wurden in "Rekordzeit", laut Droge, aufgenommen. Erst zum Schluss wurden der Einleitungssong "Runaway Feeling" und der Abschluss "Among The Living" angefügt.
"Runaway Feeling" bildet einen guten Einstieg in das Album. Die Anfangsakkorde erinnern an "Tom Pettys" "free fallin'" lösen sich aber sofort in eine neue Melodie auf, so dass der Gedanke an ein Cover sofort verfliegt. Allerdings zeigt sich auch schon in diesem Sing die "Vokalharmonie", wie sie die Plattenfirma beschreibt und doch stark an die "Vokalharmonie" der "Bee Gees" erinnert. Diese Verbindung verfolgt den Hörer durch das ganze Album und bestätigt sich in "I Can't Remember" und "Blue" noch einmal deutlich.
Ein Stilwechsel findet sich in "Think It Over". Country? Ja, so kommt es dem Hörer vor. Nicht sehr stark aber verleugnen lässt sich dieser Ausläufer nicht.
Versöhnlich wird es dann mit dem Song "Thorns" auf dem Album "The Thorns" von "The Thorns". Die rockige Seite mit der das Trio anfänglich gerungen hatte setzt sich noch einmal durch und lässt Lichtblicke erahnen.
Im weiteren Verlauf driften die Jungs aber immer weiter in eine Boygroup ähnliche Musikrichtung ab. Nur mit der Stimme kann man in der heutigen Zeit eben kaum noch Fans auf seine Seite bringen. Es fehlt der Einsatz der Instrumente, so dass diese unabkömmlich werden. Die hohen Stimmchen der Sänger säuseln behagliche Ruhe ein, aber braucht der Hörer das?

"The Thorns" selbst sind sehr überzeugt von den Resultaten ihres Projekts: "Es war ein echtes, emotionales Ereignis. Ich dachte: ‚da ist etwas zwischen uns!" (Sweet). Auch Droge ist der Meinung "The Thorns" seien etwas ganz besonderes, da sie alle Songs zusammengeschrieben haben. Allerdings hilft das nicht über die "fade" Musik hinweg. Zugegeben bemerkt man die Professionalität des live aufgenommenen Albums, der Künstler und dem berühmten Produzenten Brendan O’Brien, aber das ist nun mal nicht das, was überzeugen muss.

5 Punkte (von max. 15)

Maja Schwob, 14.07.2003

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