Cd-Besprechung

Slash

Live - Made In Stoke 24/7/11 (CD / DVD)

Edel Germany
  Vö: 11.11.2011

Bewertung:  13 Punkte
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toke on Trent ist ein kleines Städchen im Nordwesten Englands. Klein genug, um von großen internationalen Tourproduktionen geflissentlich ignoriert zu werden. Nichtsdestotrotz machte ex-Guns N' Roses- / Velvet Revolver-Saitenhexer Slash Ende Juli dieses Jahres im Rahmen seiner 2010/11er Welttournee zu seinem selbstbetitelten Soloalbum in Stoke Station. Grund hierfür ist, dass Slash bis zu seinem fünften Lebensjahr in der Stadt aufwuchs und demzufolge einige gute Erinnerungen mit dem Ort verbindet.

Nach eigener Auskunft wollte er dort bereits 1987 auftreten, als er mit Guns N' Roses erstmalig durch England tourte, nur leider fand sich kein Promoter, der bereit war, den Tourtross in das vergleichsweise unbedeutende Kaff zu schicken. Für seine Solotour hatte sich der Mann mit dem Zylinder als Markenzeichen aber vorgenommen, an Orten zu spielen, in denen er zuvor noch nicht aufgetreten war. Stoke stand dabei aus nachvollziehbaren Gründen ganz oben auf seiner Prioritätenliste und in gewisser Weise ist für Slash mit dem Auftritt in der ausverkauften und rappelvollen Victoria Hall ein kleiner Lebenstraum in Erfüllung gegangen.

Da war der Gedanke natürlich nicht allzu fern, das Ereignis unter dem Arbeitstitel „Live – Made in Stoke 24/7/11“ für die Nachwelt festzuhalten, und zwar wahlweise als DVD bzw. Blue-Ray oder aber ausschließlich akustisch in Form einer Doppel-CD. In der Regel hätte ich es ja als ziemlich dreist empfunden, wenn Musiker nach nur einem einzigen Studioalbum mit einer Live-Scheibe herausrücken. Hier jedoch sieht die Sache ein wenig anders aus, denn mit dem geballten Guns N'Roses- und Velvet Revolver-Material, seinem früheren Nebenprojekt Slash' Snakepit sowie den gutklassigen Songs von der aktuellen Soloscheibe hat der Wuschelkopf mehr als genug Material für einen hochkarätigen Konzertabend in der Hinterhand.

Die DVD besticht mit einem HD-Bild und einen guten Sound. Den Job hinter dem Mikrofon übernahm Alter Bridge-Sänger Myles Kennedy, was für mich zunächst ein bisschen gewöhnungsbedürftig war, sich jedoch ziemlich schnell legte. Der Mann versprüht auf der Bühne zwar nicht unbedingt das Charisma eines Axl Rose (zumindest im Vergleich zu dessen Glanzzeiten), scheint dafür aber auch nicht dessen divenhafte Seite zu haben. Slash kommt mit Myles (und dem Rest der Band) offenbar derartig gut zurecht, dass er in Bezug auf seine Kollegen vom idealen Line-Up spricht, mit dem er auch zukünftig im Studio aufnehmen möchte. Die offenbar funktionierende Chemie zwischen den Musikern kommt auch auf der DVD sehr gut zu Geltung, man merkt den Jungs den Spaß an ihrem Job förmlich an. Auch das Publikum geht gut mit, was sich insbesondere bei den alten GnR-Knallern bemerkbar macht, die lauthals mitgesungen werden. Als Bonus-Feature beinhaltet die DVD noch Interviews mit Slash und Myles Kennedy sowie ein Uncle Ian-Feature, bei dem noch ein wenig über Slash gelobhudelt wird. Insgesamt ist die Bonus-Sektion zwar recht übersichtlich ausgefallen, aber das Konzert macht dies allemal wett.

Die CD-Version ist inhaltlich (mit Ausnahme der Interviews) identisch mit der DVD und fängt die Atmosphäre und Stimmung des Konzerts ebenfalls gut ein. Auch hier sind die Publikumsreaktionen deutlich hörbar. Natürlich fehlt die visuelle Unterlegung, aber im Vergleich zur kürzlich erschienenen Deep Purple Live-Scheibe „Live At Montreux 2011“, die mich vor allem auf CD nicht so recht überzeugen konnte, macht diese Scheibe hier absolut Sinn und vor allem Spaß.

Daher ist „Live – Made In Stoke 24/7/11“ sowohl als DVD, aber auch als CD eine lohnenswerte Investition, die sich auf Grund Slash' früheren Wirkungsstätten vor allem dadurch auszeichnet, eine eine Art Best-Of mehrerer hochklassiger Bands darzustellen.

13 Punkte (von max. 15)

Jürgen , 16.11.2011

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