Cd-Besprechung

Silverchair

diorama

atlantic
  Vö: 29.07.2002

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  10.5 Punkte
Stimmenzahl: 28

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

nach nun fast drei jaehriger abstinenz, in der man sich mal wieder auf andere dinge konzentrieren wollte als auf musik machen, meldet sich silverchair wieder zurueck im business. "diorama" ist jetzt schon das vierte album des dreiers aus dem fernen australien. aber was ist passiert? allein der anblick des cd-covers laesst einen schon schlimmes ahnen oder besser darauf schliessen, dass sich etwas mit silverchair getan hat, in musikalischer hinsicht natuerlich.
so ist es dann auch, schon beim ersten song "across the night" fragt man sich, ob man da wirklich silverchair hoert oder ob da ne falsche cd in der huelle war. aber es sind wahrhaftig die drei jungs, falls ich das so noch sagen darf. wenn man die alten alben besitzt oder kennt, hat man sicher festgestellt, dass von album zu album etwas von der aggressivitaet des ersten albums "frogstomp" verloren gegangen ist und sich neue ruhigere klaenge in das repertoire der drei eingeschlichen haben. nun mit ihrem 4ten album erreichen sie eindeutig einen neuen level. der erste track erschlaegt einen foermlich mit neuen klaengen, streicher, klavier (orgel) oder besser ein ganzes orchester darf hier mitwirken. nicht gerade zur freude der fans des alten sounds. der zweite track "the greatest view", sogleich auch die aktuelle single, kommt dann schon eher wieder, wenn auch die neue art des gesangs von daniel mir irgendwie so schnell nicht ans herz wachsen wird.
das gesamte album ist gewoehnungsbeduerftig, beim ersten reinhoeren wuerde man vermutlich am liebsten die cd gleich wegwerfen, aber es lohnt auf jeden fall sich diorama oefter anzuhoeren. um dann doch zum schluss zu kommen, dass silverchair zwar den groessten teil des rocks verloren haben und viel neues eingebaut haben. ganz haben sie ihn aber nicht verloren, in "one way mule", "too much of not enough" und "the lever" steckt noch genug davon. die welt veraendert sich ja auch staendig, warum sollte man es diesen drei nicht auch erlauben ihren stil zu aendern und musik zu machen, die ihnen gefaellt und auch zeigt, dass es sich nicht mehr um jugendliche handelt, die einfach nur wilden rock machen, sondern um erwachsene, die sich auch ueber die probleme der welt gedanken machen und dies in ihren songs verarbeiten.

9 Punkte (von max. 15)

Michael Moritz, 28.07.2002

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