Cd-Besprechung

Sebastien Grainger & The Mountains - dto.

Sebastien Grainger & The Mountains

dto.

Saddle Creek (Indigo)
  Vö: 13.03.2009

Bewertung:  11 Punkte
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Mit ihrer Auflösung nach dem Debütalbum hinterließen Death From Above 1979 ein Loch in der Indieszene, das bereits vor ihrer Gründung existierte und nach der Trennung noch weiter aufklaffte. Sie boten dem braven Retro-Geschrammel aus England und Schweden die Stirn, brachten die Gefahr und vor allem den Sex wieder zurück in die Indiedisko. Komplett reduziert, ohne trendy Elektronik-Spielereien, sogar ohne Gitarren, sondern nur mit einem Schlagzeug und einem krass verzerrten Bass. Zusammen mit Sebastien Graingers sich verzehrender Stimme ergab das den Stoff, aus dem One-Night-Stands gemacht sind. Mit seinem Solodebüt als Sebastian Grainger & The Mountains gibt er sich wesentlich vielseitiger, kann aber doch nicht aus seiner Haut...

Sexy kann er nämlich immer noch. Kurze, krachige Songs wie "Who Do We Care For?" oder "Niagara" laden dazu ein, doch nun bitte das ein oder andere Kleidungsstück abzulegen. Während man hier diffuse Anklänge an die Queens Of The Stone Age finden kann, schimmern an anderer Stelle (zB "Love Can Be So Mean") Indieperlen á la Shout Out Louds durch. Auch der Name The Killers könnte fallen. Würde man deren Sound von seinem Hochglanz befreien, käme vermutlich ein herrlicher Song wie "I Hate My Friends" dabei heraus. Gedanklich klappt bei jedem Track eine neue Schublade auf, die schon vom nächsten wieder geschlossen wird. Elektronik wird nur ganz zaghaft eingesetzt, und wenn dann nur an Stellen wo es auch Sinn macht. Gegen Ende flacht das Album etwas ab, richtig böse mag man ihm dafür aber nicht sein. Vielleicht lässt er ja sonst wieder so lange nichts mehr von sich hören.

Er ist halt einfach ein Könner. Mit der neuesten Episode seines Werdegangs wird er zwar in Zukunft weniger als Referenz herhalten müssen als damals mit Death From Above 1979. Doch während man damals noch auf schnelle Abenteuer aus war, klingt das schon eher nach glücklicher Langzeitbeziehung. Wer das langweilig findet, kann ja immer noch Mötley Crüe hören.

11 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst11.05.2009

TRACKLIST
1. Love Can Be So Mean ***
2. Who Do We Care For?
3. By Cover Of Night(Fire Fight)
4. I'm All Rage(Live '05)
5. I Hate My Friends ***
6. (Are There)Ways To Come Home?
7. Niagara
8. (I Am Like A)River
9. Love Is Not A Contest
10. American Names
11. Meet New Friends
12. Renegade Silence
[ *** Anspieltipps ]

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