Cd-Besprechung

Oxford Collapse

Remember the Night Parties

Sub Pop
  Vö: 13.10.2006

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  13.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Wo Seattle draufsteht ist im Falle von Oxford Collapse auch Seattle drin. Der typische Seattlesound aus den Blütezeiten der frühen Neunziger ist auf „Remember The Night Parties“ zu finden.
Das SUB-POP Debüt des Trios kommt noisig, quer und mit einem besonderen Charme daher.
Nicht so noisig wie Sonic Youth, eher Dinosaur Jr..Und die Aufnahme ist dank des Produzenten Virtuosen John Agnello zeitgemäß und äußerst druckvoll.
Und das ist bei dieser Art von Musik nicht gerade selbstverständlich. Doch Agnello weiß, wie es geht. Denn er verpasste dem Album „From, Lausanne Switzerland“ von Favez einen, bis dato nicht im Emo/AlternativeRock Genre gehörten, wuchtigen Sound.
Auch Chewy und die ganz jungen Jimmy Eat World vertrauten damals auf Agnello. Aus produktionstechnischer Sicht ist also mal wieder alles im grünen Bereich.
Alle Lieder mögen mich jedoch nicht vollends überzeugen. Vielen fehlt der „Drive“ und Oxford Collapse verlieren sich zu oft in frickeligen Songfragmenten.
Wenn sie mehr geradeaus spielen und eine Hookline finden, ist Platz für die ganz großen Melodien. Dies passiert jedoch zu selten. Gute Ansätze sind vorhanden, aber Oxford Collapse brauchen vielleicht noch ein Album mehr, um auf den Punkt zu kommen. Dann würde aus meiner Sicht einer Karriere wie Phantom Planet oder Nada Surf sie beschritten haben, nichts im Wege stehen. Aber ob Oxford Collapse das zu wünschen ist? Eigentlich eine gute Band zu sein, aber alle Welt kennt nur den einen Song? Ein „Popular“ oder ein „California“ ist jedenfalls auf „Remember The Night Parties“ noch nicht zu hören.

9 Punkte (von max. 15)

Michael Konen, 28.09.2006

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