Cd-Besprechung

Mouth - Rhizome

Mouth

Rhizome

Blunoise Records
  Vö: 21.08.2009

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

Kleines Rätsel: Was denkt man, wenn man folgende Stichworte hört: Fender Rhodes, Moog, Gitarre, Falsett-Gesang! Na? Klare Sache, hier hat der Geist der 70er Jahre sein Unwesen getrieben. Wenn nun aber zu den Stichworten Deutschland und Blunoise hinzukommen, wird die Sache schon komplizierter. Was hat ein Underground-Label, welches für handgemachte Noise-Mugge erster Klasse steht mit den angestaubtem Progrock zu tun?
Die Antwort darauf lautet: Mouth. Eine Kölner Drei-Mann-Combo beschwört den Spirit der 70er mit einer Hommage an alte Sounds, mischt die Suppe mit modernen Einflüssen und der knochentrockenen Produktion aus der Troisdorfer Blubox. Das Schlagzeug könnte John Bonham (Gott hab ihn selig, ihn und sein Schalgzeug!) in Troisdorf persönlich eingespielt haben. Zusammen macht das einfach nur Spaß, auch für Verfechter moderner Rockmusik sollten die traditionellen Strukturen von Mouth kein Hindernis darstellen. Denn Mouth sind keine reaktionären Musik-Nazis. Neben Deep Purple stehen wohl Shellac und At the Drive-In im CD….ähhh, Entschuldigung, Plattenregal. Nicht nur Kopfstimmen, endlose Soli, Rhodes-Melodien, sondern auch vertrackte Rhythmen zeichnen den Sound von Mouth aus.
Anspieltipp für Freunde der Noise-Musik ist „Sameagain“, der auch von Blackmail stammen könnte. Alt-Hippies werden ihre Freude an dem Titeltrack „Rhizome“ haben. Eine glasklare Bass-Orgel-Melodie hämmert sich in die Gehörgänge und wird von einem Falsettgesang durchbrochen. Psychedelisch geht es beim folgenden „Mutecontrol“ los. Selbst die obligatorische Ballade „Interlude“ im Gewand der Classic Rock Fraktion gerät zu einer Odyssee zwischen Orgel und Gitarrensoli. Mouth variieren in ihrem eigenen Kosmos sehr variantenreich, so wird die Sache nie langweilig.
Für ein Debütalbum legen Mouth die Latte verdammt hoch. Dennoch scheinen die Jungs noch genug Luft nach oben zu haben. Auf zum nächsten Versuch!

13 Punkte (von max. 15)

frank fischmann07.10.2009

TRACKLIST
1. cascade inc.
2. requiem
3. sameagain
4. hiding
5. rhizome***
6. mutecontrol
7. interlude (echolot)
8. the balance***
9. uniformed
10. medusa
11. peng*
12. the quest of m
13. gates
14. defectedwhite
[ *** Anspieltipps ]

Leserkommentare

Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.

  • Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.

BIZARRE RADIO PRÄSENTIERT