Cd-Besprechung

Lena - My Casette Player

Lena

My Casette Player

USFO (Universal)
  Vö: 07.05.2010

Bewertung:  9 Punkte
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Unser deutsches Schneewittchen alias Lena Meyer-Landrut besticht nicht nur durch ihr zauberhaftes Aussehen, sondern auch – und vor allem – durch ihren einzigartigen Charme, den sie seit ihren ersten Steh- und Gehversuchen auf der Bühne von „Unser Star für Oslo“ stets versprüht. Die junge Hannoveranerin ist das neueste Eisen aus der Talentschmiede von Medienprofi Stefan Raab, der bereits in den vergangenen Jahren sein Können als Musik-Schmied unter Beweis stellte: 1998 saß er als Produzent von Guildo Horn hinter den Reglern und bestritt mit ihm den 7. Platz beim Eurovision Song Contest; 2000 nahm er den europäischen Wettstreit in seiner Gewohnten Art und mit „Wadde hadde dudde da“ selbst auf die Schippe und fuhr mit seinem schrillen Auftritt einen grandiosen 5.Platz für Deutschland ein. Im Jahr 2004 suchte Stefan dann den „Super-Grand-Prix-Star“ und fand mit Max Mutzke eine würdige, soulige Vertretung und landete mit ihm auf Platz 8.

Seit dem 7.Mai – keine zwei Monate nachdem feststand, dass Lena als Kandidatin nach Oslo fliegt, um Deutschland beim Eurovision Song Contest 2010 zu repräsentieren – kam auch schon ihr erstes Album auf den Markt. Innerhalb kürzester Zeit wurden dreizehn Songs zusammengewürfelt, die ein buntes Potpourri durch die verschiedensten Ausprägungen der populären Musik geben. Mit „Satellite“, „Love Me“ und „Bee“ sind die drei Finalsongs von „USFO“ vertreten, die bereits im März auf der Single veröffentlicht wurden und auf Anhieb alle samt wie eine Bombe in die Charts einschlugen und alle Rekorde brachen. Sie bilden das starke Fundament der Platte, das alle weiteren Songs stützt, sie vor dem Zusammenstürzen bewahrt. Auf „My Cassette Player“ entdeckt der Hörer neue musikalische Seiten von Lena, die er bislang nicht kannte und gewohnt war. So macht sie mit „Not Following“ kleine Ausflüge Richtung Reggae, und mit „I Like To Bang My Head” – welches als Ballade beginnt, dann aber einen raschen Wechsel nimmt - versucht sie sich im Funk.

Auch zwei Coversongs, die Lena in den einzelnen USFO-Shows gesungen hat, haben es auf das Album geschafft. Zum einen ist das „My Same“, welches ursprünglich aus der Feder von ‚Adele‘ stammt, zum anderen ist das „Mr. Curiosity“, welches im Original von ‚Jason Mraz‘ gesungen wird. Bei diesen beiden Stücken kommt das zum Vorschein, was Lena so einzigartig macht: sie interpretiert die Lieder ganz neu - verleiht ihnen ihre eigene Note. Dennoch funktioniert das ganze Album nicht ganz so gut, wie die sonst fröhlich umhertänzelnde Lena auf der Bühne. Ihre spritzige Persönlichkeit, die sonst über kleinere (Gesangs)mängel hinwegsehen lässt, lässt sich einfach nicht auf CD pressen – der visuelle Teil und ihre unbeschwerte Art, die Lena zum Gesamtkunstwerk machen, fehlen.

Im Großen und Ganzen handelt es sich dennoch um eine nette, abwechslungsreiche Platte mit oft schönen Melodien, die gerade nach dem gewonnen Song Contest wohl noch einmal einen riesen Verkaufsschub im In- und Ausland in Gang setzen dürfte.

Für den Nachfolger bleibt allerdings zu hoffen, dass mehr Zeit für Songwriting- und Auswahl, sowie für die gesamte Produktion zur Verfügung steht, damit das nächste Album Lena’s quirlige Art besser als „My Cassette Player“ einfangen kann.

9 Punkte (von max. 15)

katinka roggfeld01.06.2010

TRACKLIST
01. Satellite
02. My Cassette Player
03. Not Following ***
04. I Like To Bang My Head ***
05. My Same
06. Caterpillar In The Rain
07. Love Me
08. Touch A New Day
09. Bee
10. You Can’t Stop Me
11. Mr. Curiosity
12. I Just Want Your Kiss
13. Wonderful Dreaming
[ *** Anspieltipps ]

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