Cd-Besprechung

Last Days Of April

If You Lose it

Bad Taste Records
  Vö: 23.02.2004

Bewertung:  8 Punkte
Leserwertung:  14.0 Punkte
Stimmenzahl: 2

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Wer sich wie „Last Days Of April“ dem musikalischen Leisetreten verschrieben hat, wandelt auf einem schmalen Grat zwischen Melancholie und übertriebenen Pathos, man unterliegt ständig der Gefahr sich musikalisch zu sehr zurückzunehmen und sich dabei, ohne groß Aufmerksamkeit zu erregen, einfach nur am Hörer vorbeizuschleichen.

Man kultiviert seine Traurigkeit und gibt sich demonstrativ dem spröden, minimalistischen Sound hin. Bloß nicht laut werden, bloß nicht anecken, bloß nicht aus sich herauskommen, bloß nicht auffallen?

Und so wimmert man sich durch das Album, ohne dabei zu bemerken, dass man im Mittelmaß versinkt und der Zuhörer eigentlich schon die Aufmerksamkeit abgewandt hat, da nicht viel Prägnantes auszumachen ist, dass einen fesseln könnte.

So oder so ähnlich könnte das Szenario bei „If you lose it all“ aussehen. Denn wo „Last days of April“ auf ihren vorangegangen Alben noch mit gepflegter Schwermut und grandiosem Indiepop begeisterten, ist jetzt nur noch trübsinniges grau in grau. Verhaltene Uptemposongs wie „Do it for two“, die auf den vorangegangen Alben unter ferner liefen dabei gewesen wären, mutieren plötzlich zum rockenden Höhepunkt.

Dennoch ist „If you lose it“ kein Album wie sieben Tage Regenwetter, Popperlen wie „Tears hold on“ oder „If you“ lassen auch mal kurzzeitig wieder die Sonne aufgehen und erwärmen das Herz. Aber das sind eben leider auch nur kurze Momente der Freude, von denen es mehr hätte geben sollen. Schade.

8 Punkte (von max. 15)

Nina Grannemann, 25.02.2004

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