Cd-Besprechung

Kissin' Dynamite - Money, Sex & Power

Kissin' Dynamite

Money, Sex & Power

AFM Records
  Vö: 23.03.2012

Bewertung:  13 Punkte
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Als Kissin’ Dynamite 2008 ihr Debütalbum „Steel Of Swabia“ veröffentlichten, kam das einer kleinen Sensation gleich, waren doch sämtliche Bandmitglieder gerade mal zarte 16 bzw. 17 Jahre jung. Das war seinerzeit zwar nicht gerade einzigartig, da die z.T. noch jüngeren Finnen Sturm und Drang bereits ein Jahr zuvor ihr Debütalbum „Learning To Rock“ auf den Markt geworfen hatten. Nichtsdestotrotz war „Steel Of Swabia“ ein Album, hinter dem man nicht unbedingt einen Haufen Teenies als Urheber vermutet hätte. Und so dürfte es in der eigentlich doch recht konservativen Metal-Szene nicht wenige gegeben haben, in deren Weltbild eine erfolgreich agierende Teenie-Band nur schwerlich hineinpasst und die sicherlich nicht erwartet hätten, dass Kissin’ Dynamite anno 2012 mit „Money, Sex & Power“ bereits ihr drittes Album veröffentlichen.

Vorab sollte ich vielleicht noch darauf hinweisen, dass das Kissin’ Dynamite-Zweitwerk „Addicted To Metal“ zwar zu Hause in meinem Schrank steht, aber nur einige wenige Runden in meinem Player gedreht hat, so dass die Scheibe eigentlich an mir vorbeigegangen ist. Es bleibt mir daher nichts anderes übrig, als „Money, Sex & Power“ im Folgenden mit dem mir wesentlich geläufigeren Banddebüt zu vergleichen. Und hier fällt eine deutliche Entwicklung auf, die bereits beim ersten Hören insbesondere beim Gesang offenkundig wird, hat sich die Stimme von Sänger Hannes Braun doch deutlich weiterentwickelt. Doch auch beim Songwriting tritt die Band deutlich gereifter auf. Wies „Steel Of Swabia“ aus heutiger Sicht noch so einige Unzulänglichkeiten auf, so hat das Quintett auf seinem neuen Album einen regelrechten Quantensprung hingelegt und ein in sich stimmiges Album eingespielt, dessen Songs nach einigen Durchläufen sogar noch mal den Nachbrenner zünden und sich so ganz tief ins Ohr festsetzen. Letzteres gilt insbesondere für den Bunga-Bunga-Opener „Money, Sex & Power“, das süffige „Sleaze Deluxe“ sowie den ein wenig aus der Art schlagenden, gleichwohl gelungenen Acoustic-Ausklang „Six Feet Under“.

Die damals von mir vergebenen elf Punkte für „Steel Of Swabia“ würde ich heute wohl nicht mehr vergeben, sondern eher ein bis zwei Pünktchen unter diesem Wert bleiben. Vermutlich – auch wenn die Band das sicherlich nicht gerne hören wird – fiel die damalige Bewertung noch unter den Begriff „Welpenschutz“. Und ich gebe offen zu, dass „Money, Sex & Power“ für mich eine kleine Überraschung darstellt, da ich auf Grund des bei mir vollkommen untergegangenen „Addicted To Metal“-Albums eher ein durchschnittliches Ergebnis erwartet hätte. Dafür muss ich wohl Abbitte leisten, denn „Money, Sex & Power“ rockt ordentlich ab und lässt es keineswegs als Ketzerei erscheinen, hier mal den Namen Edguy in die Runde zu werfen. Auch wenn es noch ein weiter Weg ist, scheinen Kissin’ Dynamite auf dem besten Weg dazu zu sein, in die Fußstapfen des Sammet-Clans zu steigen – jedenfalls dann, wenn sie ihre aktuelle Form noch einige Jahre konservieren können.

13 Punkte (von max. 15)

Jürgen 16.03.2012

TRACKLIST
1. Money, Sex & Power (***)
2. I Will Be King
3. Operation Supernova
4. Sex Is War
5. Club 27
6. Dinosaurs Are Still Alive
7. She’s A Killer
8. Sleaze Deluxe (***)
9. Ego-Shooter
10. Six Feet Under (***)
[ *** Anspieltipps ]

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