Cd-Besprechung

Iron Fire - Metalmorphosized

Iron Fire

Metalmorphosized

Napalm Records
  Vö: 01.10.2010

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

Als Iron Fire vor 10 Jahren ihr Debütalbum „Thunderstorm“ unters Volk brachten, hat wohl keiner so recht geglaubt, dass diese Band auch eine Dekade später noch aktiv sein würde. Diese Einschätzung lag allerdings weniger am Album selbst, denn gerade die erste Hälfte des Albums wies mit Tracks wie „The Final Crusade“, „Rise Of The Rainbow“ und „Thunderstorm“ einige Perlen auf. Das Problem war vielmehr der Zeitpunkt. Denn damals war das Hammerfall-Fieber so ziemlich auf dem Höhepunkt und demzufolge wurde der Markt geradezu mit ähnlich klingenden Bands überflutet. Iron Fire waren somit nur eine Band unter vielen anderen, die zwar durchaus Talent hatte, aber andererseits nicht gerade ein Kandidat für einen Originalitätspreis war.

Und in der Tat war die Band kurz davor, als Eintagsfliege in die Analen einzugehen. Denn „On The Edge“ – das zweite Album der Dänen – floppte kläglich und in der Folge brach die Band auseinander. Doch Iron Fire-Mastermind Martin Steene gab nicht auf, fand eine neue Mannschaft und ein neues Label und brachte schließlich das Comeback-Album „Revenge“ heraus, mit dem man an alte Stärken anknüpfen konnte. Passend zum Bandjubiläum bringt die Truppe nun mit „Metalmorphosized“ ihr sechstes Album an den Start, an dem zur Feier des Anlasses auch ehemalige Bandmitglieder mitgewirkt haben.

Produktionstechnisch war man von den bisherigen Iron Fire-Alben stets gute Arbeit gewohnt. Auch „Matalmorphosized“ reiht sich hier nahtlos ein und überzeugt mit einem kraft- und druckvollen, satten Sound. Auch spieltechnisch ist eigentlich alles im grünen Bereich; die Band zeigt sich spielfreudig und versiert. Trotz dieser an und für sich recht idealen Voraussetzungen werde ich aber mit der Scheibe – ebenso wie mit den vorangegangenen Iron Fire-Alben - irgendwie nicht so recht warm. Der Grund ist jedes Mal derselbe: Die relativ kurze Halbwertzeit der Songs. Irgendwie bringen Iron Fire es immer wieder fertig, Songs zu schreiben, die ich beim Hören zwar soweit ganz gut finde, die aber unmittelbar nach dem Hören auch schon wieder aus dem Gedächnis verschwunden sind. Es kommt häufig vor, dass ich z.B. im Supermarkt an der Kasse stehe und irgendwelche Lieder durch meinen Kopf geistern, aber die Wahrscheinlichkeit, dass darunter Iron Fire-Tracks sind, ist gleich null.

Zudem hat die Band ein grundsätzliches Problem weiterhin nicht abgestellt: Nämlich das der mangelnden Originalität. Der einzige Unterschied zu der Situation von vor zehn Jahren ist eigentlich, dass mittlerweile eine Marktbereinigung stattgefunden hat und die Konkurrenz dadurch ein wenig kleiner geworden ist. Trotzdem gibt es - abgesehen von Martin Steenes Stimme, die eine für mich recht einzigartige Klangfarbe hat, - bei Iron Fire eigentlich nichts, was nicht auch heute noch drölfzig andere Bands in ähnlicher Form bieten würden. Ich gebe allerdings zu, dass dieser Kritikpunkt je nach Perspektive auch durchaus als Vorteil ausgelegt werden kann.

Zwar ist „Metalmorphosized“ kein Totalausfall, aber bei mir würde das Album nach einigen Durchläufen in den Schrank wandern und nur noch seltenst herausgeholt werden. Nichtsdestotrotz dürften diejenigen, denen bereits die Vorgänger gut ins Ohr liefen, auch hier nichts falsch machen.

9 Punkte (von max. 15)

Jürgen 10.09.2010

TRACKLIST
1. Reborn To Darkness (***)
2. Nightmare
3. Still Alive
4. Back In The Fire
5. The Underworld (***)
6. Crossroad
7. Riding Through Hell
8. Left For Dead
9. The Graveyard
10. My Awakening
11. Drowning In Blood
12. Phantom Symphony
[ *** Anspieltipps ]

Leserkommentare

Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.

  • Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.

BIZARRE RADIO PRÄSENTIERT