Cd-Besprechung

Hannes Stöhr

Berlin Calling

AV Visionen GmbH
  Vö: 07.09.2009

Bewertung:  11 Punkte
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Ein erfolgreicher Musiker trifft auf wilde Parties, einen ausschweifenden Lebenstil mit Sex und Drogen, den totalen Absturz und die Einweisung in eine Nervenklinik – das ist wohl die minimalistischste Beschreibung von Hannes Stöhrs neuem Film „Berlin Calling“. Aber ganz so wenige Worte reichen eigentlich nicht, um den Film zu würdigen.

Zum Inhalt: Der Berliner Elektro Komponist Martin (Paul Kalkbrenner), genannt DJ Ickarus, tourt mit seiner Managerin und Freundin Mathilde (Rita Lengyel) durch die Tanzclubs der Welt und sie stehen kurz vor ihrer größten Albumveröffentlichung. Als Ickarus jedoch nach einem Auftritt im Drogenrausch in eine Berliner Nervenklinik eingeliefert wird, kommen alle Pläne durcheinander – Eine Tragikomödie im Berlin von heute.

Für den einen mag sich „Berlin Calling“ jetzt wie eine Verherrlichung des ausschweifenden Musikerlebens oder ein typisches Lehrvideo zum Thema Drogen anhören. Beides ist aber wohl zu verneinen. Hannes Stöhr hat mit seinem Film vielmehr versucht einen Einblick in die heutige Musikindustrie zu geben und mit stilistischen Mittel den Preis, den die Musiker zahlen müssen um erfolgreich zu sein, abzubilden. Sicherlich soll das Miterleben eines Drogenabsturzes, die Entwicklung von Psychosen durch den starken Drogenkonsum und die langsame und harte Genesungsphase des Hauptcharakters Ickarus nicht für ein allumfassendes Verständnis und Mitleid mit den heutigen Musikgrößen Britney Spears oder Pete Doherty sorgen, aber durchaus darlegen, wie wichtig es ist eine stabile Persönlichkeit zu haben, um nicht ins Bodenlose zu Fallen.

Das hört sich jetzt alles zu komplex an? Nein, nicht wirklich, allerdings ist „Berlin Calling“ keine einfache Kost á la „Ice Age“. Alle Schauspieler haben mit ihrem Können zu überzeugen wissen und die Rollen sehr lebensnah verkörpert. Eine wirklich tolle Leistung, die dem Film sicherlich zu seiner Tiefsinnigkeit im oberflächlichen Mediengeschäft verholfen hat. „Berlin Calling“ hat zwar nicht den typischen Kult-Charakter wie z. „Trainspotting“, ist aber ein wirklich sehenswerter Film ohne übertriebene Glorifizierung der Drogen- und Musikwelt, der es vielleicht auch schaffen wird, das ein oder andere Auge zu öffnen und manches Verhalten verständlicher zu machen.

11 Punkte (von max. 15)

Kitty N.31.08.2009

TRACKLIST
DVD 1
- BERLIN CALLING (Original Kinoversion)
- Das offizielle MAKING OF BERLIN CALLING
- Musikvideo Sky and Sand
- Trailer / Teaser
- Storyboard / Fotos
DVD 2
- 10 Clips DELETED SCENES ungekürzt und Ungeschnitten
- Pannen, Gimmicks und Lacher hinter den Kulissen.
- Extramaterial von allen Drehorten. Die schönsten Berlin-Bilder inklusive Bar 25 & Maria am Ufer. Aus Amsterdam zusätzliche Impressionen vom "Welcome to the Future Festival".
- Extra-Interviews mit Hannes Stöhr, Paul Kalkbrenner, Rita Lengyel, Corinna Harfouch, Araba Walton, Andreas Doub, Anne Fabini, Karsten Aurich und vielen anderen.
- alle Clubszenen und alle Live Gigs ungeschnitten (z.B. mit Paul Kalkbrenner, Sascha Funke, Housemeister)
- u.a. inklusive folgender Tracks: "Altes Kamuffel", "Atzepeng", "Square 1", "Mango", "Sky and Sand".
- zusätzliche Musikvideos (z.B. "Train" The official S-Bahn-Song Video)
[ *** Anspieltipps ]

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