Cd-Besprechung

Grailknights - Calling The Choir

Grailknights

Calling The Choir

Intono Records (rough trade)
  Vö: 11.04.2014

Bewertung:  11 Punkte
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Superheldenmetal bezeichnen die Grailknights voller Selbstbewusstsein ihren Musikstil, mit dem sie versuchen das Böse, in Form von Dr. Skull, zu besiegen. Mit „Calling The Choir“ starten Sänger Sir Optimus Prime, Leadgitarrist Earl Quake, Gitarrist Sovereign Storm, Bassist Count Cranium und Drummer Lord Drumcules in ihre vierte nunmehr Schlacht. Ausgestattet mit Heldenkostümen aus Kindheitstagen, der Bierstute Zapf Beauty, ihren Spielmannsinstrumenten und einer niemals enden wollenden phantasievollen Kreativität starten die Musiker, äh natürlich Knights, die Suche nach dem heiligen Gral des Metaluniversums.

Fans der Grailknights dürfte bereits vor dem Hören des Albums auffallen, dass sich seit dem letzten Studioalbum, das nun sage und schreibe 6 Jahre alt ist, dass sich etwas Grundlegendes verändert hat. Sir Optimus Prime hat seine Tafelrunde dezent erneuert – genauer gesagt hat er alle seine Ritter mal eben ausgetauscht. Geschadet hat dies dem Sound aber nicht. In der heimischen Heroenfestung entstanden so 11 Songs, samt eines partytauglichen Bonustracks, der eigentlich eine Coverversion des Bonnie Taylor Klassikers „Holding Out For A Hero“ ist.

Wo es Ritter gibt dürfen epische Heroensagen natürlich nicht fehlen. Und wie es sich für jede gute mittelalterliche Heldenfeier ziemt, dürfen Songs zum Mitgröhlen auch nicht fehlen. Davon hat es einige auf „Calling The Choir“. Bereits der Opener gleichnamige Opener bietet eine erste Möglichkeit dazu. Passend dazu stimmen die Grailknights auch selbst schon einmal zu chorälen Gesangseinlagen ein. Der so entstehende heroische Heldengesang mag vielleicht nicht immer so ganz brutal und männlich klingen, wie man es von echten Rittern erwartet, aber das sollen sie wohl auch nicht. Viel wichtiger scheint es den Musikern zu sein, dass der Hörer Spaß an dem hat, was die Band recht kunstvoll aus ihren Schlachtwaffen aka Instrumenten so zaubert. Hier und da klingen die Songs dann auch wieder ein wenig an metaluntermalte Seemannsgesänge Marke Santiano. Aber nun gut, das sollte den partywütigen Grailknights-Anhängern kein Dorn im Auge sein. Eine unerwartete Abwechslung bieten dann allerdings die heroischen Balladen, genauso wie man sie in guten mittelalterlichen Sagenverfilmungen kennt und schätzt.

Musikalisch betrachtet haben die Hannoveraner, trotz ihres etwas gewöhnungsbedürftigen Erscheinungsbildes, waschechten Powermetal zu bieten, der durch diverse Growls und düster-brachialen Gesangspassagen sogar geschickt ein paar Melodic Deathmetal-Elemente unterbringt. Auch die Gitarrenriffs wirken soweit recht sauber und technisch anständig ausgearbeitet. Lediglich der Sound dürfte an einigen Stellen wohl doch noch etwas überholt werden.

Insgesamt präsentiert sich „Calling The Choir“ doch als ein recht abwechslungsreiches Album, dass neben epischem Heldenmetal auch noch derbe und harte Metaltracks liefert, die sogar denjenigen Metalfans außerhalb des Grailknightschen Heldenuniversums zusagen dürften. Mit zuviel Ernst darf man allerdings an die Musik der Band nicht herangehen, wollen die Grailknights doch neben den typischen Metalelementen und durchaus tiefgründigen Themen ihrer Songtexte auf das Fünkchen Ironie nicht verzichten. Alles in allem ist „Calling The Choir“ doch ein Album, das Spaß macht und zum Mitfeiern einlädt.

11 Punkte (von max. 15)

Kitty N.27.04.2014

TRACKLIST
1. Calling the Choir***
2. Now or Nevermore
3. Morning Dew
4. Absence of Gravity***
5. Victorious
6. Anna Lee
7. Desert Star
8. Sea Song***
9. End of the World
10. Far and Away***
11. Holding out for a Hero (bonustrack)
[ *** Anspieltipps ]

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