Cd-Besprechung

Girlschool - Legacy

Girlschool

Legacy

Wacken Records
  Vö: 24.10.2008

Bewertung:  12 Punkte
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Es dürfte wohl kaum eine Frauenband geben, die auf mehre Dienstjahre zurückblicken kann als Girlschool. Mir würde jetzt jedenfalls keine einfallen. Die erste Single-Veröffentlichung „Take It All Away“ stammt immerhin aus dem Jahre 1978. Anlässlich dieses Jubiläums wuchten die vier Britinnen nun ihr neues Album „Legacy“ in die Läden. Beim Titel würden die Meisten wohl spontan an ein Best-Of-Album denken, zumal, wenn ein rundes Jubiläum gefeiert werden will. Dies ist aber nicht der Fall, das Album enthält – mal abgesehen von den beiden Bonustracks „London“ und „Emergency“, deren 2005er-Versionen bislang nur online als Download erhältlich waren - komplett neue Songs.

Nach 3 Jahrzehnten im Business wissen die Mädels natürlich genau, was sie wollen und auch bei den Fans dürfte nach dieser langen Zeit wohl keiner erwarten, dass das Quartett wesentlich von seinem Kurs abkommt. Bärenstark ist vor allem der Anfang des Albums mit den ersten vier Tracks „Everything´s The Same“, „From The Other Side“, „I Spy“ und „Spend Spend Spend“. Danach bleibt das Qualitätsniveau zwar hoch, fällt aber im Vergleich zum Anfang doch ein wenig ab.

Eigentlich könnte man es hierbei belassen, wäre da nicht die ellenlange Liste von Gastauftritten diverser Musiker, die sich ein bisschen wie das who-is-who der härteren Klänge liest. Als erstes wäre da wohl die mittlerweile an Krebs verstorbene Kelly Johnson zu erwähnen, die die Percussion zum Opener „Everything´s The Same“ beigesteuert hat, gefolgt von der Phil Campbell und Lemmy Kilmister (beide Motörhead), die es sich natürlich nicht haben nehmen lassen, diese so eng mit Motörthead verbundenen Band auf der Platte zu unterstützen. Auch Fast Eddie Clarke (ex-Motörhead) reiht sich in die Gästeschar ein und zockt mit den Mädels „Metropolis“, ein Covertrack seines ehemaligen Arbeitgebers. Weitere Gastauftritte haben Neil Murray (ex-Whitesnake, ex-Black Sabbath), die beiden Twisted Sister-Mitglieder J.J. French und Eddie Ojeda sowie Tony Iommi (Black Sabbath, Heaven & Hell) und Ronnie James Dio (ex-Black Sabbath, DIO, Heaven & Hell), wobei letztere beiden für die als Bonustrack enthaltene Version von „I Spy“ verantwortlich sind. Die Gesangsqualitäten des Herrn Dio sind wohl unbestritten, aber trotzdem gefällt mir die reine Girlschool-Version um Längen besser als die alternative Interpretation, auch wenn der Track auf Grund der Black Sabbath-Schlagseite Dio eigentlich auf den Leib geschneidert sein müsste.

Dass die Band an ihre beiden frühen Klassiker „Demolition“ und „Hit And Run“ wohl niemals mehr herankommen wird, dürfte eigentlich jedem klar sein. Dies vorausgeschickt sollte „Legacy“ eigentlich niemanden wirklich enttäuschen und hat vor allem mit den ersten vier Tracks einige Pfunde, mit denen es sich wuchern lässt. Auch die Produktion ist ordentlich ausgefallen und so kann man eigentlich konstatieren, dass die Mädels in dieser Verfassung jedenfalls noch lange nicht zum alten Eisen gehören.

12 Punkte (von max. 15)

Jürgen 28.10.2008

TRACKLIST
1. Everything´s The Same (***)
2. From The Other Side
3. I Spy (***)
4. Spend Spend Spend (***)
5. Whole New World
6. Just Another Day
7. Legend
8. Sill Waters
9. Metropolis
10. Don´t Mess Around
11. Zeitgeist
12. Don´t Talk To Me
13. I Spy (Bonustrack)
14. Emergency (Bonustrack)
15. London (Bonustrack)
[ *** Anspieltipps ]

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