Cd-Besprechung

Fujiya & Miyagi

Ventriloquizzing

Full Time Hobby/Rough Trade
  Vö: 14.01.2011

Bewertung:  13 Punkte
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Stimmenzahl: 0

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Was mit Herbert Grönemeyer Krautrock zu tun? Der alte Knödel-Deutschrocker und der innovative elektrisierende Anti-Pop der Gruppen Can und Neu! ? Die Antwort darauf heißt Fujiya&Miyagi. Leuchtet ein, oder?

Was so verwirrend klingt, ist einfach aufgelöst: Die englische Band „Fujiya&Miyagi“ veröffentlichte 2007 ihr zweites Album „Transparent Things“ auf Grönemeyers Grönland Label. Und Herbert bewies damit Gespür für gute Musik. Mit dem dritten Album „Lightbulbs“ 2008 schafften die Briten dann endgültig denn Durchbruch.

Jetzt kommt das vierte Album, ein Konzeptalbum, und ein gutes dazu. Die vier Musiker aus Briten konstruieren einen spannenden Stilmix. Die hypnotischen Beats des Krautrocks, allen voran Can und Neu! treffen auf Indie-Sounds und Synthi-Flächen. Das Ganze bringen Sänger/Gitarrist David Best so auffällig gelassen rüber, dass es fast an Easy Listening erinnert. Aber keine Angst, easy ist das neue Album „Ventriloquizzing“ absolut nicht.
Es geht um Menschen, die denken, sie seien das Zentrum des Universums. Was wäre also, wenn es Dummies gäbe, die für uns alle sprechen, obwohl wir alle anderer Meinung sind? Ein schwieriges Thema. „Fujiya&Miyagi“ wagen sich in 11 Songs an eine musikalische Aufarbeitung.
Die bleibt meist sehr fließend, wie langsam tauender Schnee. Dahin groovende Schlagzeugrhythmen, die hypnotisch wie bei Can ihre Wirkung entfalten. Bests Vocals flüstert er fast ins Mikro und seine Stimme erinnert ein wenig an den grandiosen Tom Barmann, der Belgier von „deus“. Trotz der klassischen Vier-Mann-Besetzung könnten die Arrangements teilweise von „Air“ oder „Röyskopp“ sein.

Mittlerweile veröffentlichen die Briten nicht mehr bei Grönland, schade denn „ Ventriloquizzing“ ist ein großartiges Album. Grönemeyer wird sich ärgern, denn Krautrock-Nachwuchs sucht man hierzulande vergebens!

13 Punkte (von max. 15)

frank fischmann, 16.01.2011

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