Cd-Besprechung

Eva Cassidy - American Tune

Eva Cassidy

American Tune

Hot Records (Zomba)
  Vö: 18.08.2003

Bewertung:  7 Punkte
Leserwertung:  7.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Eva Cassidy ist eine ungewöhnliche Frau gewesen: Die US-Amerikanerin hatte eine bezaubernde, klare und trotzdem voluminöse Stimme, die insbesondere Blues- und Jazzstücke eine außergewöhnliche Note verleihen konnte. Sie selbst verstarb 1996 mit 33 Jahren an Krebs und erlebte ihren Erfolg nicht mehr mit. Sie gab nur wenige Konzerte und die Rechte an ihrer Musik liegen bei einem kleinem Label namens Hot Records.

EVA CASSIDYs Musik ist mit wenig Aufwand und in einem Durchgang aufgenommen worden und trotzdem glänzt ihre Gesangsstimme mit ungewöhnlicher Brillanz über der eigenen, minimalistischen Gitarren-Begleitung. Je nach Titel wurden auch noch einige im Hintergrund bleibende Instrumente eingesetzt. Nach den letzten beiden sehr erfolgreichen Alben "Songbird" und "Imagine" (mit dem gleichnamigen Hit) veröffentlicht Hot Records mit "American Tune" weitere zehn Songs diverser Autoren, die EVA CASSIDY im Laufe ihrer Karriere aufgenommen hat. PAUL SIMONs titelgebendes "American Tune" sowie der BEATLES Klassiker "Yesterday" sind wahrscheinlich die bekanntesten Stücke, aber auch Stücke von DUKE ELLINGTON und RAY CHARLES interpretiert CASSIDY in ihrem eigenen, ruhigen, aber emotionalen Stil.

Die sehr ruhige Atmosphäre erfordert von dem Zuhörer eine entsprechende Stimmung und ist durchaus nicht jedermanns Sache. Einzig ELLINGTONs "It Don´t Mean A Thing (If It Ain´t Got That Swing)" rockt. Allerdings setzt EVA CASSIDY mit ihrem Gesang Maßstäbe. Leider fehlen den 40 Minuten auf "American Tune" ein echter Hit wie "Imagine". "True Colours" ist nach der (schlechteren) PHIL COLLINS Interpretation ausgelaugt, "Yesterday" schon von den BEATLES bis aufs Äußerste ausgereizt. Dazu kommt die extrem schlimme Verpackung des Ganzen: Im rosa Weichspüler-Look kommt die CD daher, neben den netten Songinfos sind kitschige Bilder aus CASSIDYs Jugend, wobei das Titelbild wahrscheinlich das schlimmste ist. In Kombination mit dem Albumtitel muss man davon ausgehen, dass die Zielgruppe die amerikanische Hausfrau ab 40 ist.

Insgesamt gilt, dass man mit "Imagine" als Einsteiger sehr viel besser beraten ist, der Fan sollte sich vom Drumherum-Kitsch nicht abschrecken lassen, aber erstmal reinhören; die Songauswahl ist Geschmackssache.

7 Punkte (von max. 15)

Burkhard Fückel28.08.2003

TRACKLIST
1.Drowning in the Sea of Love ***
2.True Colours ***
3.The Water is Wide
4.Hallelujah, I Love Him So ***
5.God Bless the Child
6.Dark Eyed Molly
7.American Tune
8.It Don't Mean a Thing (If it Ain't Got That Swing) ***
9.Yesterday
10.You Take My Breath Away
[ *** Anspieltipps ]

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