Cd-Besprechung

Disharmonic Orchestra - Ahead

Disharmonic Orchestra

Ahead

Nuclear Blast
  Vö: 09.09.2002

Bewertung:  8 Punkte
Leserwertung:  12.6 Punkte
Stimmenzahl: 1331

Beinahe ein Jahrzehnt ist nun ins Land gegangen, seit das Orchester der Disharmonie der grossen Bühne des Musikgeschäfts der Rücken zuwandte. Langsam begann die Erinnerung an sie wohl bereits zu verblassen, als sie 2000 mit einem Re-Release ihres 1990er Werkes "Expositionsprophylaxe" noch einmal Schlagzeilen machten. Doch war diese Neuauflage keineswegs ein Nachruf auf vergangene Zeiten, sondern vielmehr der Vorbote zu neuen Schandtaten...denn nun melden sie sich mit ihrer aktuellen Scheibe "Ahead" wieder zu Wort!



"Vorwärts" lautet also die Devise..und das kann man wohl schon von jeher als Motto des Orchesters ansehen. Stets bemüht altbewährtes über den Haufen zu werfen, gewohntes zu verleugnen und ausgetretene Pfade zu verlassen scheint es den Herren ein diebisches Vergnügen zu bereiten den Hörer immer wieder perplex vor den Boxen sitzen zu lassen.



Wesentlichster Unterschied zur Vergangenheit der Band als progressiver Querdenker des Death-Metals ist mit dem neuen Release wohl der deutliche Anteil an synthetischen Sounds. Schon im den ersten Takten das Albums wird dies schnell deutlich,.Dennoch hat man den musikalischen Wurzeln keineswegs abgeschworen und die Gitarrenparts kommen nicht zu kurz. Tracks wie "Keep falling Down" laden zum mitbangen ein und wer sich auf ein allzu friedliches Album einstellt wird spätestens bei "if this is it, it isn't it, is it?" (..ja, ich musste mir den Titel auch dreimal durchlesen *g*..) aus dem Sessel geprügelt. Mit dem krachenden "Pain of Existence" und dem überraschend harmonischen und mitsummbaren "Mindshaver" finden sich die meiner Meinung nach besten Songs der Scheibe an deren Ende.



Als kritisches Fazit würde ich dem Orchester zwar zugute halten, das es ihnen gelungen ist ein ungewöhnliches Album zu fabrizieren, welches mir bei den ersten Durchläufen heftiges Stirnrunzeln bescherte, die synthetischen Parts jedoch wussten mich nicht zu überzeugen und auch wirkliches Kultpotential sucht man unter den Songs vergeblich. Durch die gewagte Mischung teils brutalen, teils experimentell- elektronischen Songmaterials werden Anhänger beider Stilrichtungen Probleme haben mit dem kompletten Album glücklich zu werden.

8 Punkte (von max. 15)

Christian Euler02.09.2002

TRACKLIST
1. plus one

2. r.u.s.m.t.s.i.m

3. suupervision

4. nine9nine

5. grit your teeth

6. keep falling down

7. dual peepholes

8. if this is it, it isn't t, is it? **

9. idiosyncrated

10. the love i hate

11. pain of existence **

12. mindshaver **

13. i.m.s.m.t.s.u.r
[ *** Anspieltipps ]

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