Cd-Besprechung

Digger Barnes - Time Has Come

Digger Barnes

Time Has Come

Sabotage Records/Cargo
  Vö: 11.09.2009

Bewertung:  13 Punkte
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Digger Barnes, könnte aus der Halbwelt, die er in seinen Songs aufbaut, entsprungen sein. Ein Loser, ein Loner, eine verzweifelter Selbstmörder, ein Outlaw mit Mundharmonika. Wer in die Welt des Digger Barnes abtaucht, der wird sich darin verlieren. Und was der Hamburger auf seinem ersten Album für ein Atmosphäre erschafft ist, sagen wir, durchaus beachtlich.

Eigentlich spielt Digger Barnes Kontrabass in einer Country-Rock´n´Roll Band in Hamburg. Seit einigen Jahren ist der schnauzbärtige Kauz (der die Rotzbremse lange vor dem neuen Trend der Oberlippenbärte trug!) auch solo unterwegs. Mit dabei war immer sein Weggefährte Pencil Quincy, der Barnes Konzerte mit einer unheimlichen Visualisierung unterstützte. Die Figur Digger Barnes erschuf sich selbst und seine Songs handelten stets von Verlierern und einsamen Menschen am Rand der realen Gesellschaft. Nur mit seiner Gitarre bewaffnet machte sich Digger als Live-Musiker einen Namen. Veröffentlichungen waren rar. Ein Tape und zwei Vinylsingles (mit dem wunderschönen „Same Old Game“ und dem Social Distortion Cover „Reach For The Sky“) erleichterten das Warten auf den Longplayer nur bedingt.
Nun ist es endlich soweit. Und die Zeit war wirklich gekommen, wie der Titel, „Time Has Come“, unschwer zu erkennen gibt Allerdings nutzt Barnes alle Möglichkeiten einer Studioaufnahme. Und die teils umfangreiche Instrumentierung tut den Songs nicht immer gut. Der prophetische Opener „Run“ mit einem stampfenden Beat und der mystischen Hammond-Orgel ist grandios. Doch schon der anschließende „Jim“ wirkte live um Längen besser, war einfach aufs das Nötigste limitiert. All das gleichen die neuen Stücke, die noch nicht so oft Bühnenluft schnuppern durften, aber wieder aus. Durch den Einsatz von Drums haben die Songs nun mehr Drive, wie „Waiting For The Snakes“ oder „Old Brown Shoes“.
Der Storyteller Digger Barnes, der mit seiner Art zu singen immer zwischen Thurston Moore (Sonic Youth) und Johnny Cash pendelt, ergreift den Hörer mit seinen authentischen Erzählungen. Zusammen mit dem überaus gelungenen Artwork der CD ist der erste Longplayer der Halbwelt-Figur Digger Barnes eine runde Sache.

13 Punkte (von max. 15)

frank fischmann10.09.2009

TRACKLIST
1. Everybody Run***
2. Jim
3. Song For A Sleepwalker
4. Waiting For The Snakes***
5. 4pm
6. Old Brown Shows
7. The River***
8. Slacker Song
9. Time Has Come***
10. One Trick Pony
[ *** Anspieltipps ]

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