Cd-Besprechung

Cripper - Freak Inside (Special Edition)

Cripper

Freak Inside (Special Edition)

SAOl / H´Art
  Vö: 17.10.2008

Bewertung:  12 Punkte
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Thrash-Metal ist ja gerade schwer angesagt. Dies gilt nicht nur für Bay-Area-Bands, die scheinbar gerade ihren zweiten Frühling erleben, sondern auch für eine Vielzahl von jungen Talenten wie z.B Evile, Warbringer oder Bonded By Blood, die in jüngster Zeit mit ihren Alben auf sich aufmerksam machten. Aufmerksamkeit dürfte auch Crippers „Freak Inside“ auf sich ziehen, denn die Hannoveraner brauchen sich mit ihrem Debüt wirklich nicht zu verstecken. Als neu kann man „Freak Inside“ zwar nicht unbedingt bezeichnen, denn ursprünglich wurde das Album bereits Anfang 2007 in Eigenregie an den Mann gebracht, was der Band schließlich einen Deal mit dem schwedischen ENTROX-Label bescherte. Diese Ehe hielt allerdings nicht lange, daher wurde die ursprünglich bereits für Juni avisierte Wiederveröffentlichung des Debütalbums verschoben und erfolgt nun europaweit in Form einer Special-Edition über SAOL / H´Art mit dem bereits von dem Demo „Killer Escort Service“ bekannten Track „Black Terra“ in einer neu eingespielten Version sowie dem Videoclip zu „Shortcut“ als Bonus.

Den Job hinterm Mikro erledigt eine Frau, nämlich Britta Götz. Ohne irgendwelche weiteren Informationen würde man beim Hören aber nicht darauf kommen, da sie wie ein Mann klingt. Wahrscheinlich fällt dieser Vergleich des Öfteren und eventuell ist sie es auch schon leid, aber sie growlt, grunzt und morchelt sich so durch die Songs, dass eine Angela Gossow (Arch Enemy) oder Sabrina Classen dagegen fast ein wenig blass wirken. Respekt!

Man sollte Cripper jedoch nicht bloß auf Britta reduzieren, denn immerhin stehen ihre Kollegen ihr in Sachen Rohheit, Aggressivität und Können in nichts nach und daher verwundert es nicht wirklich, dass die Band mit ihrem Material bereits ein paar Wettbewerbe wie z.B. das „Battle Of Metal“ für sich entscheiden konnten.

Bereits beim Opener „Shortcut“ wird klar, dass dieses Album den Begriff „Gefangene machen“ nicht kennt. „Freak Inside“ ist ein kompromissloses, umbarmherziges Brett. Cripper spielen Thrash mit einer kleinen Prise Death. „Freak Inside“ ist ein absolutes Riffmonster, mit hohem Tempo, das nur gelegentlich zu Gunsten des Grooves herausgenommen wird. Der Sound ist fett und druckvoll ausgefallen- kein Wunder, zeigte sich für das Mastering doch immerhin Andy Classen verantwortlich, der ja beileibe kein unbeschriebenes Blatt ist.

Wenn auf „Freak Inside“ eines auffällt, dann ist das das fast vollkommene Fehlen klassischer Solis. Fette Riffs findet man an allen Ecken und Enden, aber Solis sind wirklich rar gesät. Normalerweise würde ich das als Nachteil empfinden, da ein Solo für mich häufig das Salz in der Suppe ist und einen Song häufig noch mal aufwerten, auf der anderen Seite aber auch komplett versauen kann. Bei „Freak Inside“ stört mich das Fehlen der Solis merkwürdigerweise nicht sonderlich, die Songs kommen bestens ohne aus.

Somit ist „Freak Inside“ ein gewaltiger Hassbatzen, dem – so bleibt zu hoffen - bald womöglich schon der nächste folgen wird, da das Album ja immerhin schon einige Monate auf dem Buckel hat, was der Band ein bisschen Zeit gegeben haben könnte, um neues Material zu schreiben. Die gegenwärtig starke Konkurrenz im Thrash-Sektor brauchen Cripper jedenfalls nicht zu fürchten. Bleibt festzuhalten, dass „Freak Inside“ für Genrefans ein eindeutiger Pflichtkauf ist, sofern die letztjährige in Eigenproduktion veröffentlichte Originalversion des Albums nicht bereits im Schrank steht.

12 Punkte (von max. 15)

Jürgen 31.10.2008

TRACKLIST
1. Sortcut (***)
2. Sun, Colour: Black
3. Fire Walk With Me
4. 60bpm
5. Vicious Condition
6. Strike The Force
7. Masquerade (***)
8. Attention Deficit
9. Slowly Beaten Hate Machine
10. Break Out
11. Trapped
12. Kill My Thirst
13. Black Terra (Bonus)
[ *** Anspieltipps ]

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