Cd-Besprechung

Capricorn - My Own Fairground

Capricorn

My Own Fairground

Goldene Zeiten Musik
  Vö: 11.10.2004

Bewertung:  8 Punkte
Leserwertung:  10.2 Punkte
Stimmenzahl: 12

Capricorn. „Die kenne ich doch irgendwo her?“ dachte ich als diese Information durch mein Sehloch (auch Pupille genannt) auf die Netzhaut traf und die für das Farbsehen zuständigen Zapfen diese spiegelverkehrte Projektion zum Sehnerv weiterleiteten, der die Information dann in kleine elektrische Impulse umwandelte und zum Gehirn weiterleitete.
In der Tat habe ich Capricorn bereits im Jahre 2002 live erleben dürfen. Seinerzeit spielten sie nämlich auf einem sehr kleinen Umsonst und Draußen Festival namens Schnick-Schnack im tiefsten Emsland. Damals war ich schon von diesem „sich den Arsch abspielenden“ jungen sympathischen Trio aus Willich angetan. Also stieg bei mir die Spannung, wie sie sich wohl auf ihrem neuen Album „My Own Fairground“ präsentieren würden. Und eins vorweg: Die ersten beiden Lieder sind in der Tat Hits, die Jimmy Eat World auch gut zu Gesicht stehen würden. Aber man braucht mehr als zwei Überlieder um eine gute Platte abzuliefern. Zum Beispiel eine gute Aufnahme. Und die mag mir hier so gar nicht gefallen. Auch wenn im Info rumgeprahlt wird, dass Uwe Sabirowsky (u.a. Thumb, Waterdown, Beatsteaks, Life of Agony) der Mann an den Reglern war, zeugt das längst noch nicht von einer guten Aufnahme. Denn der Monsieur Sabirowsky greift soundtechnisch auch mal gerne in den „braunen Eimer“.Man sehe oder höre die neue viel zu hallige Waterdown oder die zu „mittige“ Thumb „Exposure“.
Und so gibt es auch hier einiges zu Meckern. Das Keyboard und der Gesang stehen viel zu sehr im Vordergrund, auch wenn man sich der Platte eher von der poppigen Seite nähert.
Aber das nur am Rande.
Capricorn versprühen sicherlich viel Charme auf ihrer Platte, aber irgendwie komme ich mir wie eine Kuh vor: Ich habe alles schon mal gegessen und auf einmal kommt die ganze Pampe noch mal hoch,.Ich kaue noch mal, aber es schmeckt längst nicht mehr so gut wie beim Ersten mal. Das heißt im Klartext: Alles schon mal besser da gewesen.
Teilweise bekomme ich sogar Gänsehaut, aber nicht vor Entzücken. Zum Beispiel beim fünften Lied „feeling you“. Ganz avantgardistisch geben sich Capricorn da. Und wenn der Sänger dann seine gejaulte Kopfstimme auspackt (genau bei 1:42min), hab ich den Kaffee auf. Aber dann gibt mir die Kirchenorgel noch den Rest und ich hab kaum noch Lust die CD zu Ende zu hören. Aber da würde ich dann Capricorn unrecht tun! Denn eigentlich haben sie
Als deutscher Newomer dennoch eine ziemlich gute Patte rausgebracht.
Und daher vergebe ich folgenden Promosticker: Jimmy Eat World, Donots, Midtown, Three Minute Poety, One Man And His Droid und den Rest des deutschen Emonachwuchses.

8 Punkte (von max. 15)

Michael Konen04.10.2004

TRACKLIST
1.Sadness as an artform
2.Magic potion
3.About a flea
4.Between chapter one & two
5.Feeling you
6.One minute
7.Reply to my love
8.Gas station
9.Deserted streets
10.Lonely planet lisbon
11.Book of fairytales
12.Construction kids
13.Losing feathers
[ *** Anspieltipps ]

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