Cd-Besprechung

Call Me Lightning - The Trouble We're In

Call Me Lightning

The Trouble We're In

Revelation/Cargo
  Vö: 27.09.2004

Bewertung:  10 Punkte
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Brainstorming: Revelation Records hofft mit dem Debüt dieser drei Jungspunde aus Milwaukee auf das nächste große Ding. Oder zumindest mehr als nur einen Achtungserfolg. Die Vorzeichen dafür stehen gar nicht so schlecht: Der im Pressetext dargelegte Vergleich mit den letztjährigen „Stylish Nihilists“ Christiansen kommt abgesehen von gleicher Labelheimat nicht von ganz ungefähr. Auch „Call Me Lightning“ (vgl. "The Who"...) haben ihre Hausaufgaben in Musikgeschichte und Instrumente bedienen gemacht. Auch sie bringen genau das auf den Punkt, was sie rauslassen möchten, nur dass das in ihrem Falle Verwirrung ist. Sänger Nathan agiert mit ähnlicher Leidenschaft wie Brandon Christiansen. Wo bei den jungen Texanern aber klares Augenmerk auf dem Song als solchem liegt und auf großen Melodien, muss man auf „The Trouble We’re In“ danach schon länger suchen.

Hier wird vielmehr Ausdruckstanz zelebriert. Die Musik scheint vertrackt, der Gesang panisch, hyperventilierend, ein wenig schizophren. Das und ein Blick ins schön aufgemachte, aber von recht verstörten Bildern (z.B. aus einer offenen Bauchwunde herausspringende Delphine oder Bären mit Schmetterlingsflügeln) geprägte Booklet rufen eine weitere Referenz ins Gedächtnis: Die Blood Brothers aus Seattle. Im direkten Vergleich beider machen "Call Me Lightning" aber Popmusik. Allzu viel Luft zum Atmen lassen sie dem Hörer dabei jedoch genauso wenig, nur sind die 10 Songs um einiges tanzbarer. Der Bass poltert munter, die Gitarre dudelt ohne Pause, der Blitz schlägt in sämtliche Himmelsrichtungen. Zuviel Kaffee haben die mindestens konsumiert! Oder wie es das Label selber schön umschreibt: „Songs Of love, alcohol, dragons and glory are sung with the same drunken schizophrenia that inspires one to urinate into an ex-girlfriend’s fireplace at a dinner party.“ Ah ja …

Dauerhaft viel hängen bleibt zwar nicht, aber es ist auch eher der Moment und die crazy Kurzweile, die „The Trouble We’re In“ zum Erlebnis und zu einem reifen und eigenständigen Debüt macht.

10 Punkte (von max. 15)

Fabian Soethof24.10.2004

TRACKLIST
01. We Be Dragons
02. Ghosts In The Mirror***
03. Asses To Ashes
04. Pizza Party***
05. Hungry Liars
06. Golden Radical (Young Professional)
07. Ghouls
08. Horseflies***
09. Rotten River
10. Be The Lightning***
[ *** Anspieltipps ]

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