Cd-Besprechung

Bambix - Club Matuchek

Bambix

Club Matuchek

Go-Kart Records
  Vö: 01.10.2004

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  10.6 Punkte
Stimmenzahl: 18

Um allen Bildern vorauszugreifen: Mit umherspringenden Rehkitzen hat Bambix erstmal gar nichts am Hut, auch wenn das Cover-Artwork ein illustriertes ist. Das stammt nämlich nicht von Walt Disney, sondern von einem durchaus mehr als talentiertem und eigenem Künstler namens AKU!, der auf musikalischer Ebene z.B. für sämtliche Muff Potter – Tourplakate verantwortlich zeichnet. Beobachten!

Musikalisch bekommt man hier typischen, simpel gestrickten Punkrock aufgedrückt, der mal amtlich, eingängig und ambitioniert, mal eher fad und meist recht kurzweilig daher kommt. Als einzig übrig gebliebenes Gründungsmitglied der ehemalig reinen Girls-Combo singt, schreit und grölt Willia van Houdt a.k.a. Wick Bambix in passender Punk-Manier. Vergleiche mit den großen Distillers lassen hier nicht lange auf sich warten. Brody Herself aber kratzt und wütet mit ihrer unvergleichbaren Energie und Stimmkraft in einer ganz anderen Liga. Diese Einzigartigkeit geht der Holländerin weitestgehend ab, Wiedererkennungswert besteht aber durchaus.

Schade, dass es musikalisch manchmal nahe am belanglosen ist, wie z.b. im „So Sorry Song“. Und Zeilen wie „write your feelings in a song, cuz you change on and on“ sind auch keine bahnbrechenden Erkenntnisse. Weitere wirkliche Ausfälle gibt’s aber nicht, wenn man nicht die Neu-Erfindung des Punk-Rads erwartet. Davon abgesehen wissen Bambix aber sowieso wo sie stehen, nämlich in ihrer Szene, nicht mehr und nicht weniger. Anhänger gibt’s dafür genug, was diverse absolvierte Touren und Shows bis nach Brasilien mit namhaften genre-verwandten Bands wie Bad Religion, Good Riddance oder Pennywise bewiesen. Wo sie damit indes hinwollen, manifestiert ihren Standpunkt: „Success sucks ass!“ heißt es eindeutig in „No.1“. Gut, dann sind die Fronten ja geklärt!

Dass Bambix diesmal auch bei uns vielleicht mehr als einen Achtungserfolg landen und einige Leute mehr erreichen könnten als zuvor, läge wohl neben besagter simpler Eingängigkeit und einer gewissen Attitüde am derzeitigen Popularitätsschub holländischer Rockmusik – und nicht zuletzt am Wechsel zu Go-Kart Records, die ja besonders in den USA durchaus für Qualität und Attitüde (z.B. Anti-Flag) bürgen.

Fragt sich nur wo dieser seltsame Club Matuchek ist….

9 Punkte (von max. 15)

Fabian Soethof29.09.2004

TRACKLIST
1. Spotlight
2. Revolution
3. Leaking Fuel
4. Fundamentalist
5. No Way
6. So Sorry Song
7. Flippin, USA
8. Coupe Turn Off
9. No. 1
10. Little Less Drunk
11. Jester
12. Bullet
13. Media Medusa
[ *** Anspieltipps ]

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