Konzertbericht

Ensiferum

Communic, Graveworm

Ensiferum, Communic, (Graveworm) im backstage München

backstage München
12.04.2005

Ensiferum, Communic, (Graveworm) im backstage München

Manchmal aber nur manchmal... und in diesem Fall hat es leider Graveworm getroffen. Sänger Stefan Fiori hatte sich ordentlich Halsweh eingefangen und so ging der Gig im Backstage leider ohne die Tiroler vonstatten. Hals ja nichts, aber irgendwie fehlte schon was.

Skandinavisch ging's dann gleich mal los. Communic mit ihrem von allen Seiten dumm und dämlich gelobten Album „Conspiracy In Mind“ trabten irgendwie etwas planlos auf die Bühne um dann erst mal ein paar Songs etwas unmotiviert runterzuspielen. Wollte sich wohl die ersten Minuten keiner der Band auch nur einen Zentimeter von seinem eingenommenen Platz entfernen ließen die Jungs dann doch allmählich ein paar Haarschüttelattitüden erkennen und bewegten sich musikalisch von der eher ruhigeren Schiene auch mal in durchaus brachiale Gewässer mit ordentlich Schmackes dahinter. Fett Applaus gab’s schon von Anfang an, da schien wohl die ganze Hardcorefangemeinde mit am Start zu sein und immerhin ließen sich Communic davon motivieren um immer mal wieder was brachiales zwischen einem eher gedämpften Set zu spielen.

Am Drumer darf man hier schon mal gar nicht meckern, Tor Atle Andersen hatte ad alle Hände und Füße voll zu tun und walze hin und wieder alles und jeden mit Trommelfeuer nieder. Erik Mortensen durfte sich als Basser ja allein schon mal zwecks Gildenzugehörigkeit nicht sonderlich viel bewegen, das widerspricht ja der tiefen Seitenehre, eher still dastehen und böse kucken. Insofern blieb dann Haare schütteln auch an Oddleif Stensland hängen. Der schlug sich ganz wacker, auch wenn das Set mit 50 Minuten einfach zu lang war, sicher eine Ausnahme wegen des Gravewormausfalls, trotzdem hätte so mancher Chillsong lieber im Handgepäck bleiben sollen. Fazit: Ordentlicher, grundehrlicher und guter Gig, sicher nicht jedermanns Sache, aber wems gefällt der durfte einen klasse Abend gehabt haben.

Skandinavisch bliebs dann auch, aber dann eher gen Finnland. Mit passender Musikalischer Untermalung Richtung Schlachtgesang stapften die halbnackten Jungs von Ensiferum auf die Bühne, leider nur die Herren. Über Ensiferum mag man sich streiten aber bei 99 % in die Luft gereckten Fäusten und Sprechchören bis zum Trommelfellzerplatzen sprechen eindeutig für sich. Und dem wurden die Finnen dann auch gerecht: Die Jungs schmetterten die Wickingerweisen nur so durch den Club, und eigentlich hätte man schon fast erwartet dass demnächst ein Wikingerschiff durch die Wände bricht, weil’s halt grad so geil war. Andererseit hätte auch Odin kurz mal beifall spenden können, andererseits hatte er vermutlich keinen Bierrunen geschnitten und war noch von gestern zu betrunken.

Da schien der Göttervater aber zumindest geistig mit den fünf gewesen zu sein. Das dürfte den hervorragenden Gig, die fast schon euphorisch sich aufopfernde Menge und nicht zuletzt die astronomischen Temperaturen erklären. Pertri Lindroos, seines Zeichens neuer Sänger seit 2004 bei den Schwertträgern hatte das seine ganz eigene Methode mit der Saunasituation umzugehen und lief mal quer durchs Backstage um sich durch den Luftzug und ihm ständig zugereichtes bayrisches Bier zu kühlen. Jaja die Gastfreundschaft der Bayern.

Fazit: Ordentliches Haargeschüttel, würzige Wikingerweisen und mich Sicherheit verärgerte Putzdamen, die den Met wahrscheinlich bis heute nicht aus allen Ecken herausbekommen haben !

Schade war’s trotzdem dass die Headliner nicht auf die Bühne konnten, trotzdem konnten wir Herrn Fiori für ein kurzes Interview gewinnend, dass in KÜrze erscheint: www.gigsforyou-promotion.de

mfG
Mr Davis

20.04.2005

TRACKLIST

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