Cd-Besprechung

Wild Beasts - Smother

Wild Beasts

Smother

Domino Records (Goodtogo)
  Vö: 06.05.2011

Bewertung:  9 Punkte
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Nicht mal 2 Jahre ist es her, dass die Wild Beasts mit ihrem Album „Two Dancers“ für Verzückung in den Indiekreisen sorgten. Viele Bands lassen sich exakt in eine Schublade stecken und je mehr sie das Gegenteil betonen, desto eindeutiger ist die Zuordnung. Die Wild Beasts sagen im Allgemeinen nicht viel, weswegen es nicht verwundert, dass man sie tatsächlich kaum kategorisieren kann, mal abgesehen vom großen Auffangbecken namens „Pop“. „Smother“ heißt ihr neues Album, welches den Indie-Rotznasen von heute eine Lektion in einer vergessen geglaubten Disziplin erteilt: der Eleganz.

Wie eine Luftmatratze im ruhigen Meer schwingt „Smother“ vor sich hin, ruhig, ohne Hektik. Manchmal schwebt es wie eine Feder. Komm ich heut’ nicht, komm ich morgen. Nur die unglaubliche Stimme von Sänger Hayden hält die Musik am Boden. Er ist einer dieser Sänger, die ihre Stimme tatsächlich als Instrument benutzen (können). Mit Leichtigkeit und Nonchalance schwingt er sich in ungeahnte Tonhöhen, strapaziert Falsett und Vibrato so ausgiebig, dass sogar Matthew Bellamy von Muse sich verneigen muss. Die Musik oszilliert zwischen zaghaften Pop-Beats und verträumten Synthie-Geplucker, eine zarte Symphonie im Kleinen. Schmachtfetzen an Schmachtfetzen. Manchmal übertrieben. Die Nähe zur Filmmusik mag einem Song wir „Burning“ vielleicht ganz gut tun, zum Wohle des Albumflusses hätte man sich das wohl eher sparen sollen.

Wild Beasts, eine klassische Love-’Em-Or-Hate-’Em-Band. Wer sich in den ausufernden Landschaften zurecht findet, die hier auf Albumlänge gezeichnet werden, wird mit „Smother“ seine helle Freude haben. Andere werden Hayden’s Gesang nach wenigen Minuten als Gejaule bezeichnen und schnell das Interesse verlieren. Die Leute, die lieber tanzen wollen.

9 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst19.05.2011

TRACKLIST
1. Lion's Share
2. Bed Of Nails
3. Deeper ***
4. Loop The Loop
5. Plaything
6. Invisible ***
7. Albatross
8. Reach A Bit Further
9. Burning
10. End Come Too Soon
[ *** Anspieltipps ]

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