Cd-Besprechung

Todtgelichter - Apnoe

Todtgelichter

Apnoe

Audioglobe Srl (Soulfood)
  Vö: 19.04.2013

Bewertung:  10 Punkte
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Todtgelichter ist ein Hamburger Sextett, welches sich seit mehreren Alben bereits zum Kritikerliebling gemausert hat. Meine Bekanntschaft mit der Truppe beschränkt sich allerdings auf ein Minimum. So ist das neue Album „Apnoe“ eigentlich mein Einstieg in die Welt der Todtgelichter.
Das äußere Erscheinungsbild präsentiert sich zunächst eher minimalistisch, was allerdings in meinen Augen durchaus passend ist und die Ästhetik des symbolischen Covers eine, die Musik unterstützende, Wirkung ausstrahlt.
Kurzum: Das Album hat einen verhaltenen, wenig besonderen Start und steigert sich dann durchgehend bis dann mit „Tiefer Fall“ ein musikalischer Tieffall (haha) einsetzt.
Den Einstieg macht der Song „Embers“, der, ähnlich dem Cover, recht minimalistisch beginnt. Irgendwie erinnert mich die Instrumentalfraktion bis zum Refrain ein wenig an neuere Shining (Swe). Der Gesang bewegt sich von, recht gepresst vorgetragenem, gutturalen Gekrächze und Shouting bis hin zu eher poppig klingenden Klargesang. Der Aufbau des Songs erfolgt zunächst in gewohnter Strophe-Refrain-Manier wird dann allerdings progressiver weiter gesponnen.
Das folgende „Lights Of Highways“ präsentiert sich gänzlich anders als der Opener. Hier beginnt eine Frauenstimme die Lyrics vorzutragen und die Musik gestaltet sich weniger hart. Witzigerweise ist die Stimmung „Embers“ aber recht ähnlich. Das zieht sich auch durch die folgenden Tracks. Außer dem Totalausfall „Tiefer Fall“ – Auf Deutsch vorgetragen wirkt der Text wie auch die Musik recht kitschig und erreicht fast etwas Schlagerartiges und wäre besser auf einem „Subway To Sally“-Album aufgehoben.
„Kollision“, so der Titel des vierten Songs, ist endgültig minimal gehalten versprüht aber auch eine starke Atmosphäre und bringt, meiner Meinung nach, auch recht gut die, das Album betitelnde, Atemnot fühlbar.
Recht klassischen Post-Metal bietet dann „Beyond Silence“, welches auch mit recht minimalen Intermezzi, die sich mit wüsteren Ausbrüchen abwechseln, auftrumpft. „Soil“ ist recht jazzig arrangiert entwickelt sich aber nach und nach in Richtung Doom-Metal. Schade, dass sich für meinen Geschmack, der Gesang teilweise etwas zu kitschig gestaltet. Vom Songwriting her sicher eine der besten Nummern auf „Apnoe“
An siebter Stelle folgt der „Anti-Titel-Track“ „Odem“. Dieser bleibt den doomigen Gitarren treu und der Text fordert den Hörer auf bei Zeiten doch auch mal den Atem anzuhalten und die Welt weit hinter sich zu lassen. Schön wie hier sowohl mit dem Songtitel, wie auch dem Albumtitel gespielt wird.
Äußerst gedrückte Stimmung verbreitet dann „Until It All Begins“. Hier wird die Band von einem Cello begleitet und erinnert an „Hindsight“, das Halb-Akustik-Album von Anathema. Gerade wegen dem Gesang von Marta, die sich für die weiblichen Vocals auszeichnet. Mein persönliches Albumhighlight.
Marta führt auch durch den bereits angesprochenen Song „Tiefer Fall“, dieser will, wie ich finde, aber nicht ins Gesamtbild des Albums passen. Zu reißerisch und stumpf ist die Musik.
Den Abschluss bildet dann „Torn“ und ist ein solider Abschluss für das Album. Hier wird wieder vermehrt gutturaler Gesang eingesetzt.

Auf "Apnoe" geht es um Stimmungen, eine bestimmte Klangfarbe und nicht um virtuos vorgetragene Kompositionen. Die Atmosphäre die dabei transportiert wird ist auch weitest gehend von eher unangenehmer Natur. Jedoch schön gezeichnet. Insgesamt also ein interessantes Stimmungsbild was sich hier in Form einer CD zeigt.
Trotz alle dem will „Apnoe“ nicht recht bei mir zünden, was vermutlich an der wenig musikalischen Art des Albums liegt. Wer jedoch mehr dem musikalischen Minimalismus zugeneigt ist kann gerne in die Welt der Todtgelichter eintauchen.

10 Punkte (von max. 15)

Rasmus Peters28.05.2013

TRACKLIST
1. Embers
2. Lights Of Highways
3. Expectations
4. Kollision
5. Beyond Silence
6. Soil
7. Odem
8. Until It All Begins
9. Tiefer Fall
10. Torn
[ *** Anspieltipps ]

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