Cd-Besprechung

The New Pornographers - Challengers

The New Pornographers

Challengers

Matador (Indigo)
  Vö: 24.08.2007

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  9.8 Punkte
Stimmenzahl: 30

Ladies and gentlemen, we proudly present: „Challengers“, das neue Album der New Pornographers, einer der besten kanadischen Bands der letzten zehn (sic!) Jahre.

In diesem Satz stecken für den geneigten Leser vermutlich mindestens zwei Dinge, die hellhörig machen dürften. Da wäre zunächst einmal die Tatsache, dass die Band aus Kanada stammt, was ja seit Neuestem bereits als ausreichendes Qualitätskriterium zu genügen scheint. Insbesondere aber der Hinweis, dass es sich um eine der besten Bands jenes Landes handeln soll, lässt aufhorchen: Denn da wären ja immerhin noch, um nur einige zu nennen, Arcade Fire, die Weakterthans und die Stars bzw. alles rund um die Broken Social Scene, wobei insbesondere der großartige Owen Pallett (resp. Final Fantasy) zu nennen ist.

Nun, wie gesagt, die New Pornographers können es mit all diesen spielend aufnehmen. Es handelt sich ja immerhin, man muss dieses (un-)schöne Wort benutzen, um eine „Super-Group“: Da wäre zum einen der mittlerweile durchaus auch als Solokünstler emanzipierte Frontmann A.C. Newman („The Slow Wonder“); des Weiteren Neko Case, die großartige Chanteuse, deren drei Solo-Alben allesamt zum Besten gehören, was die Country-Welt in den letzten Jahren zu bieten hatte; und zu guter Letzt noch Dan Bejar, seines Zeichens unter dem Namen Destroyer unterwegs und auch halbwegs erfolgreich, jedenfalls durchweg respektiert und anerkannt. Alle zusammen (plus fünf weitere Mitglieder) spielen den aufregendsten, gutgelauntesten und melodiereichsten „Power-Pop“, der denkbar ist.

Bereits die ersten drei Alben dieser Band konnten mit Hits nicht nur für den Sommer, sondern gar für die Ewigkeit aufwarten – erinnert sei an dieser Stelle nur an „The Slow Descent Into Alcoholism“ vom Debütalbum oder „The Bleeding Heart Show“ vom letzten, 2005er-Album „Twin Cinema“. „Challengers“ nun fügt dem Oevre der Band zwölf weitere Highlights hinzu.

Auch wenn es zunächst scheint, als sei das Tempo etwas gedrosselter als „normalerweise“ (was hieße das schon?), entwickeln die Songs bereits spätestens beim zweiten Durchlauf eine Eigendynamik, die man ansonsten nur schnelleren Stücken (eben solchen der letzten drei Alben) zutrauen würde: „My Rights Versus Yours“ gehört zum Besten, was der Band bisher geglückt ist; Dan Bejars „Myriad Harbour“ ist eine schlicht ergreifende Liebeserklärung an New York City und „All The Things That Go To Make Heaven And Earth“ ein Gute-Laune-Ohrwurm, für den andere Bands töten würden. Bei den „New Pornographers“ hingegen wirkt alles unangestrengt und entspannt, so, als fielen all diese Melodien vom sprichwörtlichen Himmel. Und genau das, liebe Leserschaft, ist die Stärke dieser Band. Have fun!


Für einen (kurzen) Konzertbericht siehe auch http://www.bizarre-radio.de/index.php?p=konzert&id=4813

12 Punkte (von max. 15)

Daniel Höfelmann24.10.2007

TRACKLIST
1. My Rights Versus Yours***
2. All The Old Showstoppers
3. Challengers
4. Myriad Harbour***
5. All The Things That Go To Make Heaven And Earth
6. Failsafe
7. Unguided
8. Entering White Cecilia
9. Go Places
10. Mutiny,I Promise You
11. Adventures In Solitude
12. The Spirit Of Giving
[ *** Anspieltipps ]

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