Cd-Besprechung

The Dodos - Visiter

The Dodos

Visiter

V2 / Coop
  Vö: 01.08.2008

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  14.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Dodos sind oder besser gesagt waren nicht gerade Intelligenzbolzen in der Welt der Vögel. Neben den Vögeln bezeichnet Dodos jetzt aber auch eine zweiköpfige (ursprünglich sogar einköpfige) Band aus San Francisco, deren Album, „Visiter“, gerade ziemlich gut ankommt. „Visiter“ ist allerdings so eine Platte, die man 10, 20, 30 mal hören muss bevor man sie schätzen und lieben lernt.

Mit Rhythmen scheint sich die Band gut auszukennen, denn sie spielt nur so mit ihnen; ob in „Red and Purple“, „Jodi“ oder auch „Fools“, Rhythmikänderungen oder allein schon außergewöhnliche Rhythmen scheinen hier auf dem Tagesprogramm zu stehen. Als professionelle Schlagzeuger ist ihre Rhythmusvorliebe aber auch kein Wunder. Neben der Rhythmik sind auch die Backgroundchöre, die durch die Fleet Foxes recht schnell zu einem Trend aufgestiegen sind, wie man sie in besagtem „Fools“ auffindet interessant anzuhören. Individuell werden die Dodos durch die vielen Stiländerungen, besonders in dem über 7-minütigem Stück „Joe's Waltz“ sind diese Wechsel feststellbar: Während dieser Song ganz leise startet mit einem, wer hätte was anderes erwartet, Walzer-Rhythmus bestückt mit Akustik-Gitarre, Gesang und Schlagzeug, schlägt er plötzlich um; ein immer schneller werdendes Gitarrenriff endet in einem Blues-Riff, das an den Gitarrengott Seasick Steve erinnert, und wiederum den Übergang zu einer beschwingten Indie-Kirmes-Melodie inklusive herrlich dahingerotztem, lautem Chorus bildet. Die Länge des letzten Satzes entspricht der Genialität dieses genialen Songs der Platte. Auch stimmungstechnisch hat diese CD sehr viel zu bieten. Melancholie ist aber eindeutig immer mit an Bord. Was nicht bedeuten soll, das sich die Dodos selbst bemitleiden; aber ein Quäntchen Melancholie ist immer dabei. Auch wenn es nicht selten im Laufe der Stil-Wechsel verloren geht. Oft am Ende auch wieder gefunden wird. Diese Platte muss ganz gehört werden. Wer die Tracks nur mal schnell anspielt wird den Hype um diese Band als sinnlos überschätzt halten. Nach mehrmaligem Hören begreift man erst die Genialität; die musikalische Finesse dieser Platte, die sich rhythmisch und stilistisch äußert. Einfach grandios, wie sich manche Songs in sich steigern. Interessant, Individuell,Großartig, Gekonnt, Leidenschaftlich, Liebevoll, Leise, Laut, Rhythmisch, Rotzig, Mächtig. Diese Dodos sind nicht blöd.

13 Punkte (von max. 15)

Julia Rebold11.08.2008

TRACKLIST
1.Walking
2.Red and Purple
3.Eyelids
4.Fools
5.Joe's Waltz
6.Winter
7.It's that time again
8.Paint the Rust
9.Park Song
10.Jodi
11.Ashley
12.The Season
13.Undeclared
14.God?
[ *** Anspieltipps ]

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