Cd-Besprechung

Stahlhammer

Stahlmania

  Vö: 27.09.2004

Bewertung:  4 Punkte
Leserwertung:  10.4 Punkte
Stimmenzahl: 125

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Genrebezeichnungen wirken bisweilen geringfügig zweifelhaft bis total daneben. Als "Deutscher Hardcore" groß angekündigt, liefern Stahlhammer auf ihrem Album Nummer 5, ungemein kreativ mit "Stahlmania" betitelt, hier eher zähflüssigen NDH (Neue Deutsche Härte)-Brei ab.
Ich habe es probiert. Wirklich. Hab das Album einmal laufen lassen, ein zweites Mal, hab es drei Tage lang vergraben, um dann erneut von der vollen Wucht der Erkenntnis getroffen zu werden: Das war nix. Nix! Rammstein in Noch-Böser und ohne schwarze Romantik-Texte, Altschwarzer Joachim Witt ohne massenkompatiblen Anleihen - ungefähr das bietet "Stahlmania" par excellence. Das liegt vor allem daran, dass das Ding musikalisch - ein paar Mal ordentlich in die Klampfe hauen, wie bei "Keine Tränen sehen" reicht, jetzt zum Mitschreiben für alle, NICHT - verdammt belanglos ist. Da ist nichts, was irgendwie in den Gehörgängen bleibt, nix, wo man groß aufhorchen muss, weil da etwas völlig Neues geboten wird. Ne. Da wird dann lieber mit und an Oldies wie "Out of The Dark" (richtig, Falcos Posthum-Tot-Machwerk) oder "Verdammt, ich lieb dich" von Matthias-Reim (sic!)herumhantiert, ohne dass erkennbare Erfolge hörbar werden.Auch insgesamt wirkt die Produktion kraft- bis herzlos. Weiterer Kritikpunkt: die Texte. "Warum hab ich dir wehgetan? Warum tat ich das?" oder "Die Nacht verrinnt, der Tag beginnt" sind nur ein paar der unfreiwillig komischen Zeilen. Wirklich schade, was da an zweifellos vorhandenem Material verschwendet wird: einfach mal ein bißchen mehr ans Songwriting denken, Stahlhammer, statt ans coole Auftreten. Okay?

4 Punkte (von max. 15)

Michaela Tietz, 22.10.2004

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