Cd-Besprechung

Spitalfield - Stop doing bad things

Spitalfield

Stop doing bad things

Victory
  Vö: 22.03.2005

Bewertung:  10 Punkte
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Emo, Screamo und Metalcore. Alles verpönt. Metalcore heißt jetzt aller Orten Metal mit Hardcoreelementen oder Hardcore mit Metaleinflüssen. Und Emo heißt jetzt wie im Falle Spitalfield, Indierock. Ach so. Hauptsache die gängigen Schubladen durch euphemistische Wortkreationen vermeiden.
Dabei sieht es folgendermaßen aus: Spitalfield und ihr neuster Longplayer „Stop doing bad things“ sind sowas von „Emo“.
Vor 5 Jahren hätte keiner mit der Wimper gezuckt und Spitalfield sofort Emo genannt.
Um sich dem Diktat zu beugen wird Spitalfield auch hier als sphärischer Indiegrungerock mit emotionalen Einflüssen tituliert. Das trifft es in der Tat ganz gut.
Der Opener verzückt zu Beginn schon aufgrund seiner wunderschönen divergenten Rhytmik.
Die Drums und die Gitarren scheinen für das ungeübte Ohr total aneinander vorbeizuspielen.
Und auf einmal passen sie zum Ende des Taktes einen kleinen magischen Moment lang, wie eine Schablone übereinander, um daraufhin wieder wild auseinander zu driften. Herrlich! Mehr von dem Zeug! So etwas macht eine Cd zu etwas Besonderem. Das ist mal wieder eine schöne Hörherausforderung für diejenigen, denen Mars Volta zu avantgardistisch und Fantomas einfach zu schräg sind.
Auch ansonsten hat Victory mal wieder einen guten Riecher im eigentlich „genrefremden“ Metier bewiesen. Denn auch die restlichen Songs wissen durch eine ausgewogene Foo Fighters und Jimmy Eat World Mischung zu gefallen.
Die einzige Gefahr besteht nur darin, dass Spitalfield im großen Topf der „Emo-Beliebigkeit“ untergeht. Denn auch Bands wie Moneen oder Engine Down haben ähnlich beachtliche Platten in diesem Bereich hervorgebracht.
Und worin besteht nun der Unterschied zwischen den eben genannten Bands und Spitalfield?
Das ist beim besten Willen nur verdammt schwer zu beantworten.
Anscheinend ist jedoch ein neuer Trend geboren: Anspruchsvoller sphärischer Indiegrungerock mit emotionalen Anleihen anstatt „nur“ Emo.

Promosticker: Foo Fighters, Jimmy Eat World, Moneen, Engine Down, Everest, Sunny Day Real Estate, Cave In, New End Original

10 Punkte (von max. 15)

Michael Konen14.03.2005

TRACKLIST
1.So I heard you joined a convent
2.Texas with a Dollar sign
3.Gold dust vs. State of Illinois
4.What were you thinking
5.Tampa bum blues
6.Restraining order blues
7.The future is now
8.Van Buren
9.From the desk of B. Larsen
10.Building a better city by design
11.Simple minds, simple lives
[ *** Anspieltipps ]

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