Cd-Besprechung

Spineshank - Self-Destructive Pattern

Spineshank

Self-Destructive Pattern

Roadrunner Records
  Vö: 14.07.2003

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  11.8 Punkte
Stimmenzahl: 38

Voll betankt mit einer ordentlichen Portion Aggression und Weltfrust warfen Spineshank erstmals 1998 ihre Krawallmaschinerie an und brachten ihr Debüt "Strictly Diesel" auf den Markt. Was damals zwar vielversprechend, aber über weite Strecken doch noch recht unbeholfen wirkte, wuchs auf dem 2000er Nachfolger "The Height Of Callousness" zu einem wahren Brett von Album heran. Von markerschütternden Schreien begleitet erprügelten sich die vier Jungs in elf fett produzierten Tracks den Respekt einer schnell wachsenden Fangemeinde.

Nach ausgiebigem Touren und Gigs mit so ziemlich allem was Rang und Namen in der Szene hat (Fear Factory, System of a Down, Soufly u.v.m) begann das langwierige Songwriting zum heiss ersehnten neuen Studioalbum. Nach "The Height Of Callousness" war die Erwartungshaltung entsprechend hoch - und die Frage war, ob "Self-Destructive Pattern" sie erfüllen könnte.

Schon nach wenigen Takten des ersten Songs "Violent Moodswings" wittern die Hörnerven ganz eindeutig ein Spineshank-Album. Die charakteristischen Merkmale sind geblieben Ein zwischen Verzeiflungsschreien und Melodiehingabe pendelnder Gesang, gestützt von kräftig verzerrten Klampfen und immer mal wieder aufgepeppt mit ein paar Loops. Die Zutaten sind also die gleichen wie noch vor ein paar Jahren - aber das Mischungsverhältnis hat sich geändert. Lauscht man sich weiter durch die CD stellt man fest, daß die Aggro-Parts ein wenig zurückgenommen wurden. Zwar zeigt sich Jonny Santos noch immer nicht zimperlich und lässt beispielsweise auf "Slavery" oder "Dead To Me" kräftig die Sau raus, insgesamt überwiegen jedoch die melodischen Vocals.

Passend dazu wurde auch prompt "Smothered", der dritte Track des Albums, als erstes Video ausgekoppelt. Eine gute, aber überraschend markttaugliche Nummer, mit ohrwurmigen Refrain und ohne extreme, eventuell die zärter besaitete Kundschaft vergraulende, Wutausbrüche. Ganz klar lobend hervorzuheben ist der Wiedererkennungswert der Songs, der dafür sorgt, dass man auch nach wenigen Durchläufen bereits seine Favourites anhand der ersten paar Sekunden auseinanderhalten kann und spätestens beim Refrain mehr oder weniger textsicher mitnuschelt. Mit "Self-Destructive Pattern" ist Spineshank der schwierige Spagat gelungen angestammte Hörer bei der Stange zu halten (Slavery, Stillborn...) und mit Sicherheit eine ganze Reihe neuer Anhänger (Smothered, Beginning Of The End...) hinzuzugewinnen.

12 Punkte (von max. 15)

Christian Euler05.07.2003

TRACKLIST
01. Violent Moodswings
02. Slavery
03. Smothered
04. Consumed (Obsessive Compulsive)
05. Beginning Of The End
06. Forgotten
07. Self-Destructive Pattern
08. Tear Me Down
09. Stillborn
10. Falls Apart
11. Fallback
12. Dead To Me
[ *** Anspieltipps ]

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