Cd-Besprechung

Sinai Beach - Immersed

Sinai Beach

Immersed

Victory Records
  Vö: 11.04.2005

Bewertung:  6 Punkte
Leserwertung:  6.5 Punkte
Stimmenzahl: 2

Zwiespältig – ein Wort und schon ist dieses Album treffend beschrieben. Aber bevor wir uns einer näheren Erklärung zuwenden, erstmal ein kleiner geschichtlicher Abriss zum Werdegang von Sinai Beach. Im Jahr 2000 gegründet, landet die Band mit dem Debütalbum When Breath Escapes 2002 auf Facedown Records und erspielt sich mit zahlreichen Shows Bekanntheit und Anerkennung in der stetig wachsenden Metalcore Gemeinde. 2005 nun erscheint der Nachfolger Immersed beim Szene Riesen Victory Records und verspricht laut Info Zettel “Metalcore as it`s never been done before“ – Naja...

Soundtechnisch liegen Sinai Beach irgendwo zwischen Pantera, Zao und Danzig. Schwerwiegende Metalriffs bollern mit Unterstützung von fetten Drumrhythmen aus den Boxen, fieses Gebrüll wechselt sich ab mit pathetisch-getragenen Gesangslinien, die dem Ganzen einen eher unangenehmen Düster-Touch geben. Zwischendurch gibt’s auch mal nen netten Highspeedpart (Necessary Bloodshed) und den ein oder anderen Mosh-Breakdown. “Never been done before“ ist das nicht wirklich, sonderlich innovativ lässt sich diese Mischung auch nicht nennen. Metalcore mit Danzig-Gesang halt. Wer so was mag oder sich generell sowieso nur zu den harten Gitarrenklängen dieser Welt hingezogen fühlt, könnte sich hier schon wohl fühlen.

Der eigentliche Knackpunkt dieser Platte offenbart sich jedoch bei einem genaueren Blick auf Texte und Dankesliste von Immersed. Die Band ist christlich orientiert. Soweit so jedem das Seine. Das aber in wirklich jedem Song schwülstig-triefende-Gläubigkeitslyrik vertreten ist, stößt mehr als sauer auf. Hier einige Beispiele:

Lord, what more than little good has your death done? Lord, why did you give your son, surely you did it for more than this…and all i`ve seen leads me to believe that if I was god, heaven would be empty and hell would be overflowing, so thank god that i`m not god and praise him for being nothing like me…and you`re so beautiful and bathed in perfection, the stars, the earth, and all that`s within. Put there by your orchestration…what`s wrong with militance? You bled for me so I too must be willing to bleed. I will live for you, then I will die for you…Und in der Dankesliste geht es munter weiter: Thanks to my Lord Jesus Christ, thanks to my holy father…

Und ob das nicht schon reichen würde, finden sich in den Dankeslisten auch noch diese Ausführungen hier:

thanks to the republican party & america (!), thanks to the army, air force, and all the forces past, future & especially present for defending our freedom and making the sacrifice that many would not…(!!)

Es reicht anscheinend nicht, dass es in den USA bereits zahllose gesellschaftliche und politische Institutionen gibt, die den Menschen eintrichtern, dass sich Alles legitimieren lässt, wenn man sich nur immer wieder darauf beruft, God`s own country zu sein...vielleicht bekommen Sinai Beach ja auch bald die Gelegenheit gemeinsam mit 3 Doors Down für Herrn Bush und seine Falken zu spielen und den amerikanischen Rock und Metal Kids beizubringen dass Georgie Boy doch eigentlich ein ganz dufter Typ ist...

Nene Jungs, der Stoiber-Ede wäre stolz auf euch...Metalcore für CSU-Wähler, irgendwie beängstigend...

6 Punkte (von max. 15)

Bogatzke 15.04.2005

TRACKLIST
1. Apocalypse
2. Obedience through desecration
3. The God I would be
4. Necessary bloodshed
5. To the church
6. Return to dust
7. His chosen fate
8. The stagnate
9. Distressor
10.The serpent's letter
11.Hell blaze
12.Ignoring the conditional response
[ *** Anspieltipps ]

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