Cd-Besprechung

Michael Fuchs-Gamböck

Ich hatte sie alle! Tee mit Madonna, Cognac mit Ron Wood

Periplaneta Verlag
  Vö: 01.07.2009

Bewertung:  1 Punkte
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Jeder hat eine zweite Chance verdient. Auch Michael Fuchs-Gamböck, seines Zeichens Musik Journalist und mittlerweile anscheinend auch Trash-Literat. Die erste Chance versiebte er mit dem peinlich schlechten Buch „Verkehrsprobleme“ und auch die zweite hat er leider komplett in den Sand gesetzt. In seinem neusten Werk „Ich hatte sie alle! Tee mit Madonna, Cognac mit Ron Wood“ macht der gute Michael Fuchs-Gamböck (MFG) fast alles falsch, was man falsch machen kann. Alleine der arrogant anmaßende Titel verrät viel über den Inhalt und sein Selbstverständnis als Musikjournalist. Schon das Vorwort und der erste Satz kommen so überheblich und unsympathisch daher, dass einem die Laune auf die Lektüre sofort vergeht.
MFG hält anscheinend den Beruf des Musikjournalisten als DEN Job schlechthin und sieht sich auf einer Ebene mit den Popstars die er interviewt und denen er auf Augenhöhe begegnen möchte. Dies scheitert jedoch immer grandios. MFG stellt sich zwar immer als den lässigen, abgezockt, coolen Typen dar, der den Rock mit der Muttermilch aufgesogen hat, vermittelt aber genau das Gegenteil. Wenn er stolz von seinen Treffen mit Axl Rose und Bela B. berichtet, schildert er, wie beide ihn Hassen und wie „frech“ er doch gegenüber diesen Leuten war, ohne zu merken, dass er derjenige war, der von den Stars verarscht wurde. Diese hoffungslose Unterlegenheit gegenüber den prominenten Gesprächspartnern und die absolute Ironiefreiheit MFGs lässt einen schon stutzen.
MFG, der übrigens eine signifikante Ähnlichkeit zu Rolf von Germanys Next Top Models hat, (woher weiß ich diesen Scheiß eigentlich?!) erweckt den Eindruck, als ob er eine gewaltige Profilierungsneurose, gepaart mit Minderwertigkeitskomplexen hat. Dies schlägt sich z.B. in seinen Widersprüchen nieder. Einerseits sagt er: „Ich hasse Geschichten darüber, welche Stars man wann und wo getroffen hat. Meine Zunft ist ein ziemlich langweiliger, selbstgefälliger Haufen“ und andererseits erzählt er in epischer Breite, wann James Blunt das letzte mal gepupst und wo Madonna geshoppt hat.
Investigativer Journalismus sieht anders aus. Ein interessantes Buch aber auch.
Ob MFG tatsächlich ein begnadeter Rock n Roller und Insiderschreiberling der Schönen und Reichen ist, könnt ihr bei seinen zahlreichen Biographien verifizieren:
ACHTUNG IRONIE!!!:
Seine Bücher bei Amazon lesen sich wie ein „Who is Who“ der Weltstars:
- Jimmy Blue – Wilder Kerl mit viel Gefühl.
- LaFee: Das erste Mal
- Tokio Hotel. So laut du kannst!
- High – Die James Blunt Story
- Xavier Naidoo – Seine Wege
- Miley Cyrus - Two Worlds
- Popstars backstage. Das offizielle Buch zur emotionalsten Real Life Show
- Caught In The Act. Freunde für immer.
- No Mercy. Eine unglaubliche Karriere.
- Gil. Jung, süß und Superstar.
- Paris Hilton. Das Millionen-Dollar-Girl

Apropos: Ich bin mir durchaus der Ironie bewusst, dass ich auch Amateurmusikjournalist bin. Und wenn MFG ein Profi ist, wird er wissen, dass er als Künstler auf der anderen Seite des Medienzirkus über der Kritik stehen muss. Er hat beispielsweise Bela B. in einem Interview bewusst als Arschloch dargestellt, ich tue es bei MFG berechtigterweise auch. Wer austeilt, muss auch einstecken. MFG kann dass nicht all zu gut. K.O. in der ersten Runde.
Fazit: MFG ist die BILD Zeitung des Musikjournalismus, nur nicht so erfolgreich.
Macht eure Augen nicht kaputt und guckt lieber ein gutes Fernsehen. Ich verspüre tiefste Abneigung. Ein Buch über statistische Varianzanalysen mit tiefenhermeneutischen Interpretationsansätzen ist interessanter.

1 Punkte (von max. 15)

Michael Konen08.08.2009

TRACKLIST
• Broschiert: 288 Seiten
• Verlag: Periplaneta; Auflage: 1., Aufl. (Juli 2009)
• Sprache: Deutsch
• ISBN-10: 3940767239
• ISBN-13: 978-3940767233
• Größe und/oder Gewicht: 20,2 x 13,8 x 3 cm
[ *** Anspieltipps ]

Leserkommentare

Michael Fuchs-Gamböck - Ich hatte sie alle! Tee mit Madonna,
Cognac mit Ron Wood (Cd)

Geschrieben von eMeFGe am 29.08.09 um 11:55 Uhr

Sehr geehrter Michael Konen!
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwer ist, dem linearen Denken und einer ebensolchen Lebensweise zu entkommen, wenn man ein Mann ist und dazu noch Michael heißt. Auch mit der Ironie ist es so eine Sache, ganz zu schweigen von der Coolness - das sind wirklich äußerst schwer zu erlangende Charaktereigenschaften, für viele Mitmenschen leider unerreichbar. Nun haben Sie meine letzten beiden Bücher rezensiert (und hoffentlich vor dem Rezensieren auch gelesen...?), um mir in Ihren Kritiken den Mangel an Ironie und Coolness vorzuwerfen. Das ist freilich vermessen von einem Autoren, der vollkommen ironiefrei und uncool schreibt. Und weil es mich traurig stimmt, dass Sie von beiden eigentlich erstrebenswerten Attributen keinerlei Ahnung besitzen, nehme ich mir ein wenig Zeit dafür, um Ihnen - natürlich möglichst linear, ich möchte ja nicht arrogant oder Ihnen überlegen erscheinen - zu erklären, worum es etwa bei Ironie eigentlich geht: Als Autor wie in meinem Fall, der davon lebt, sich mit mal mehr, mal weniger bekannten Künstlern zum Gespräch zu treffen, geht es darum, ungewöhnliche Geschichten nicht nur aufzuschreiben, sondern sie zunächst zu erleben. Man geht - nein: Ich gehe - an solche Begegnungen neugierig bis fröhlich heran, bin ich mir schließlich darüber bewusst, eine Persönlichkeit zu sein, die sich allerdings jederzeit durch unvorhergesehene spontane Ereignisse verändern kann. Sprich: Aus manchen solcher Gespräche gehe ich als altersschlauer Psychologe hervor, aus anderen als vollkommen vertrottelter Verlierer, der seinem Gegenüber rettungslos unterlegen ist. Und genau darum geht es etwa in meinem Buch mit seinem so arroganten wie - ja, genau! - ironischen Titel ICH HATTE SIE ALLE!. Der geneigte Leser bekommt 40 Anekdoten aus 20 Jahren Rock & Roll-Irrsinn geboten, geschrieben von einem Journalisten, der sich nicht entblödet, mal ein überhebliches Arschloch und mal ein misanthroper Jammerlappen zu sein. Und der eigentlich, so sehe ich als personifizierter Kotzbrocken das zumindest, immer ein angenehm staunender, dem positiven Wahnsinn verpflichteter Beobachter bleibt. Denn nur dadurch hat auch der geneigte Leser die Chance, seine "Stars" aus einer völlig neuen, eben anderen Warte als gewohnt zu betrachten. Das ist mein literarischer Anspruch. Tja, und wer so schreibt wie ich, der ist (selbst-)ironisch. Und das wiederum führt zu der höheren Weihe der Ironie - der Coolness. Cool ist nur jemand, der sich ständig an den eigenen Eiern packt, der stetig mit sich im Unklaren ist und dabei niemals die wichtigste menschliche Eigenschaft aus den Augen verliert - den Humor. Und darüber hinaus: Selbst wenn ich etwa BELA B. als Arschloch bezeichnet habe - meinen Respekt vor ihm als Gegenüber habe ich nie verloren. Genau deshalb bezeichne ich Sie an dieser Stelle gerne auch als Arschloch, doch bitte glauben Sie mir, es geschieht durchaus mit Respekt. Ansonsten bleibt noch zu vermerken, dass rund die Hälfte meiner rund 25 Bücher (gut recherchiert - bravo!) Teeny-Biografien sind. Soll ich mich dafür schämen? Nein. Zumindest tue ich es nicht. Um ehrlich zu sein, mir reichen drei Jahre Broterwerb als Knochensortierer, Tankwart, Schweisser, Zement-Absacker und ähnlichem, um zu wissen, dass ich mir lieber die Miete mit dem Schreiben eines Buchs über TOKIO HOTEL verdiene, als Kolbenringe im 3-Schichten-Rhythmus zu schweissen. Das mag opportunistisch klingen, ist es auch, aber mal Hand aufs Herz - haben Sie Kolbenringe geschweisst bei 50 Grad plus oder Knochen im Museum bei 10 Grad Minus sortiert? Eben!
Soweit für heute. Und mit dem Sex, das lernen wir auch noch. Lesen Sie einfach ein weiteres Mal das eine oder andere Kapitel aus meinem anderen Buch VERKEHRSPROBLEME, am Besten nach dem skurrilen Besuch in einer Schwulen-Sauna oder nach einem heißen One-Night-Date mit einer Internetbekanntschaft. Ich bin sicher, dass Sie, wenn diese Erlebnisse entspannt und zu Ihrer Zufriedenheit abgelaufen sind, Sie herzlich über meine Anekdoten lachen können, weil Sie sich selbst vielleicht darin wiedererkannt haben, in all der Schrägheit, die unser Dasein so zu bieten hat. Also, Herr Konen: Einfach locker bleiben, merkwürdige Erfahrungen sammeln - und meine beiden Bücher weiterempfehlen. Die sind was ganz Besonderes, glauben Sie mir einfach... Sonnige Grüße, MICHAEL FUCHS-GAMBÖCK

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Aw: Michael Fuchs-Gamböck - Ich hatte sie alle! Tee mit
Madonna, Cognac mit Ron Wood (Cd)

Geschrieben von Mikarel am 30.08.09 um 11:57 Uhr

Süß. Wer sich so energisch verteidigt, klagt sich an. Hab nicht alles von deinem Kommentar gelesen, weil ich ihn ziemlich langweilig fand, aber es schmeichelt mir, dass man sich so ergiebig über meine Rezension auslässt. Schön, dass du Ironie besitzt. Jetzt bitte nur noch anwenden und bitte nicht so plump wie beim Buchtitel und im Buch. Demnächst lieber wieder etwas über La Fee schreiben.

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Michael Fuchs-Gamböck - Ich hatte sie alle!

Geschrieben von eMeFGe am 30.08.09 um 17:15 Uhr

Sehr geehrter Herr Konen!
Mir ist klar, dass es jungen Leuten wie Ihnen in der heutigen Zeit schwer fällt, sich auf Texte zu konzentrieren, die länger sind als eine Twitter-Meldung. Daher fasse ich mich an dieser Stelle kurz, um ihr Aufmerksamkeits-Kontingent nicht allzu sehr zu strapazieren. Aber eines muss ich denn doch auf die Schnelle loswerden: Nein, ich habe mich in meiner Mail nicht verteidigt, weil es für mich nix zu verteidigen gab. Ich stehe ja auf meine Bücher. Genau das habe ich versucht, in meinem Schreiben mitzuteilen. Aber ja, da ist eben die verflixte Sache mit der Konzentration, ich weiss...
Ansonsten: Ich lasse Ihnen gerne eines meiner Teeny-Bücher (auch über LaFee) zukommen, da diese Sie offensichtlich zu interessieren scheinen. Sind nicht allzu schwer geschrieben, die Dinger - können Sie somit sicher problemlos lesen.
Zu guter Letzt: Bitte nicht mehr siezen, sollten Sie mir nochmals antworten wollen. Ich bin in einem Alter, in dem man ungern per Du ist mit Leuten, die aussehen wie Guido Westerwelle mit schlechtem Friseur. Denn Herrn Westerwelle, der ist sogar in meinem toleranten Weltbild ein Arschloch, völlig ironiefrei. Sonnige Grüße, MICHAEL FUCHS-GAMBÖCK

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Aw: Michael Fuchs-Gamböck - Ich hatte sie alle! Tee mit
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Geschrieben von Mikarel am 31.08.09 um 14:51 Uhr

Hallo Michi,

es tut mit Leid, dass ich dich in deiner Ehre gekränkt habe. Aber mit deiner überheblich, bornierten Art, die die aufgrund deines fast überlaufenden Grals an Weisheiten und deiner unglaublichen Lebenserfahrung für dich zu reklamieren scheinst, imponierst du nur La Fee Fans (ich würde gern ein La Fee Buch haben, kann ich mir aber auch selbst bestellen. Das gibt es schon für 29 Cent bei Amazon. Am besten dein ganzes Machwerk, denn der Winter soll hart werden )
Es ist auch schön zu sehen, dass du denkst ich sei ein 20 Jähriger Schnösel, der die Aufmerksamkeitsspanne einer Eintagsfliege besitzt: Gut zu Wissen, dass es wenigstens noch etwas Anonymität im Web gibt.
Würdest du ansatzweise meine Vita kennen, würdest du sicherlich nicht so despektierlich und mit einem solchen Übermaß an Krampfironie zu Werke gehen. Ich weiß es doch, dass du es drauf hast. Du musst mir nichts mehr beweisen. Du kriegst von mir eine 1 mit Sternchen!
Ich empfehle mich und hoffe auf eine baldige Antwort. Ich mag solche Online Battles ja irgendwie. Auch wenn dieser Schwanzvergleich peinlich ist; amüsant ist er auch!

Bis die Tage Michi! Oder noch besser: MFG an MFG

(Ich hoffe, es war dir juvenil genug!)

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Aw: Michael Fuchs-Gamböck - Ich hatte sie alle! Tee mit
Madonna, Cognac mit Ron Wood (Cd)

Geschrieben von eMeFGe am 31.08.09 um 19:52 Uhr

Hallo, Herr Konen!
Tut mir leid, jetzt blicke ich gar nicht mehr durch, völlig ironiefrei: Gekränkte Ehre? Krampfironie? 1 mit Sternchen? Schwanzvergleich? Keine Ahnung, wovon hier die Rede ist, ernsthaft nicht. Scheint, dass ich doch mein Abitur hätte machen sollen, um so etwas zu kapieren - damit kann ich leider nicht dienen.
Und dank der Anonymität des Internets weiß ich in der Tat nichts über Ihre Vita. Daher kann ich auch nicht beurteilen, wie despektierlich ich mich Ihnen gegenüber verhalte. Wobei ich ganz prinzipiell nicht dazu neige, mich geringschätzig gegenüber mir Fremden zu verhalten. Muss ich diese Eigenschaft in Ihrem Fall ändern? Möchte ich nicht, das verbietet mir mein Gral an Weisheiten und Lebenserfahrung. Tja, diesen Gral besitze ich allen Ernstes...
Mit freundlichen Grüßen, MFG (einigen wir uns auf dieses Kürzel, falls möglich, denn Michi sagt lediglich meine Herzdame zu mir, die ist Peruanerin und kann seeeeehr böse werden, wenn sie erfährt, dass ihr jemand diesen Kosenamen für mich entführt hat - passen Sie da besser mal auf...)

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Aw: Michael Fuchs-Gamböck - Ich hatte sie alle! Tee mit
Madonna, Cognac mit Ron Wood (Cd)

Geschrieben von Mikarel am 31.08.09 um 20:34 Uhr

Hallo MFG,

Okay. Alles anscheinend (oder besser gesagt: scheinbar) nur ein Mißverständnis.
Etwas traurig bin ich aber doch ob der Deeskalation deinerseits. Ich hätte mich jetzt tierisch über knallharte Debatte mit dir gefreut. Aber so nonchalant wie du bist, nimmst du den Wind aus den Segeln; getreu dem Motto: Stell dir vor, es ist Forenbattle und einer macht nicht mit.
Ich beneide dich um diesen diplomatischen Gleichmut und respektiere ihn zugleich. Nur dafür bin ich noch etwas zu jung und ungestüm.
Gruß an die holde Lebensabschnittsgefährtin.

Dein M.K.

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