Cd-Besprechung

Jazzkantine - Hell`s Kitchen

Jazzkantine

Hell`s Kitchen

Sashimi
  Vö: 04.07.2008

Bewertung:  4 Punkte
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Es gibt Sachen die sind einmalig und es gibt Sachen da hat es schon x-mal gegeben. Rockklassiker covern gehört zu Zweitem. So versucht sich auch die Jazzkantine samt populären Gastmusikern auf „Hells Kitchen“ an AC/DC, Metallica, Deep Purple und Konsorten und macht dabei eine gar nicht mal so gute Figur.
Coverversionen jeglicher Couleur sind ja auf jeder Fete beliebt. Wer errät den ursprünglichen Song zuerst und erntet anerkennende Schulterklopfer und den ein oder anderen Schmunzler? Genau das sind die prickelnden Momente und nicht der Versuch eine bierernste Neuinterpretation mit dem Anspruch, ein dem Original gleichwertiges oder besseres Stück Musik, zu erschaffen.
Dieser Ansatz gerät, wie auch der Ansatz des perfekten Plagiats, mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit zum Rohrkrepierer.
Und die Jazzkantine hat es ehrlich gesagt ziemlich verbockt. Schon die Songauswahl ist suboptimal. Zu viele überhörte Gassenhauer, die andere Bands schon wesentlich besser gecovert haben. Alle AC/DC Songs wurden wesentlich interessanter von Six Feet Under oder Mambo Kurt interpretiert. Die Versionen der Jazzkantine sind bockelangweilig. Da kann die Wah Wah noch so viel jaulen, die Drums noch so derbe grooven und das Keyboard noch funkiger sein als Disco Stu; „Hells Kitchen“ ist auf Cd gepresste Langeweile.
Einziger Lichtblick ist Tom Gaebel, der mit seiner „Highway To Hell“ Version wenigstens ansatzweise Elan in die Cd haucht.
Negativhöhepunkt ist „Nothing Else Matters“, dass von der christlichen Heulboje der Nation so dermaßen verhunzt wird, dass James Hetfield das kalte Kotzen bekommen würde.
Die Rede ist von Xavier „dieser Weg wird kein leichter sein“ Naidoo.
Die Freude auf diese Cd war wirklich groß. Doch wenn es dann nur eine Dosis Valium mit Jazz Anspruch und ein wenig Gescratche gibt, ist das zu wenig. Denn seien wir mal ehrlich: Auch wenn Max Mutzke eine imposante Stimme haben mag, gegen Six Feet Under kommt er nicht an. Und dieses Manko zieht sich wie ein roter Faden durch die Cd.
Mambo Kurt ist ironischer, Me First And The Gimme Gimmes sind schneller und druckvoller, Eläkeläiset sind besoffener und finnischer, die Originale sind besser obwohl überhört, Six Feet Under sind tiefer und Richard Cheese ist sowieso Gott.
Vor allem Herr Cheese zeigt der Jazzkantine, wie man Rocksongs funky und groovy interpretiert. Wie dieser „People = Shit“ von Slipknot und “Chop Suey” von System Of A Down verwurstet ist göttlich.
Aber die Jazzkantine? Auch wenn es eine Wiederholung ist: LANGWEILIG, schlapp und kalkuliert. Und wer braucht eine Instrumentalversion von „Smoke On The Water“? Das von Gitarrenlehrern und Musikgeschäftsverkäufern meist gehasste Riff der Welt wird lang und breit und inspirationslos durchgenudelt.
Ganz klar: Jazzkantine sind nicht in Hells Kitchen, sondern die potentiellen Hörer sind in Teufels Küche gelandet. Nicht zu empfehlen.

4 Punkte (von max. 15)

Michael Konen11.07.2008

TRACKLIST
1. Highway to Hell Vocals: Tom Gaebel
2. Jump Vocals: Sam Leigh-Brown
3. Nothing else matters Vocals: Xavier Naidoo
4. Iron horse Vocals: Cappuccino
5. Ain't talking bout love Vocals: Ring Ding Trombone: Nils Wogram
6. Back in black Vocals: Max Mutzke
7. Smoke on the water
8. Paranoid Vocals: Cappuccino
9. I was made for loving you Vocals: Pat Appleton
10. Walk this way Vocals: Tachi & Cappuccino
11. Strong arm of the law Vocals: Sam Leigh-Brown
12. Hell's Bells Vocals: Louie
[ *** Anspieltipps ]

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