Cd-Besprechung

Dark Blue World

Dark Blue World

Big Blue Records (Broken Silence)
  Vö: 22.01.2010

Bewertung:  12 Punkte
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Bei „Dark Blue World“ handelt es sich um das erste von mittlerweile zwei Alben der gleichnamigen Truppe um 80er Jahre Animal Slaves Frontfrau Elizabeth Fischer. Angeführt von der Poesie und der Stimme von Fischer, wird Dark Blue World komplettiert durch Gitarrist Ron Samworth und Tony Wilson, Drummer Skye Brooks, Bassist Pete Schmitt. Dark Blue World wurde nun über das polnische Label Dark Blue Records wiederveröffentlicht.

Elizabeth Fischer arbeitete seit jeher mit erstklassigen Künstlern und Musikern zusammen, die ihre ausdrucksstarke, bemerkenswert facettenreiche und gefühlvolle Stimme perfekt ergänzen. Die Mischung aus expressiven Texten, ruhigen melancholischen und teils dramatischen Melodien wirkt nicht ganz leicht zugänglich. Fischers raue Stimme reicht von makaberem Grummeln zu eindringlichem Kreischen.
Was sie anpackt, erhält musikalischen Tiefgang und anspruchsvollste Texte. Letztere stehen immer im Vordergrund und alles wird zugunsten von expressiver Lyrik angepasst. Unkonventionelle Rhythmik, direkte Texte mit bitteren Wahrheiten und nackter Verletzlichkeit stehen im Vordergrund. Die eigenen Überzeugungen werden in einen düster-satirischen Umhang gehüllt.
Fischers Kreationen unterhalten nicht, sie fesseln, begleiten und hinterlassen ein Gefühl von Trauer und Wahrhaftigkeit. Ihre Wurzeln liegen in der osteuropäischen Musik, die häufig Ausdruck von Unzufriedenheit und Verzweiflung ist. So reizen sie auch die Untiefen der menschlichen Seele und sie kommuniziert intelligent die Komplexität menschlicher Erfahrungen. Dark Blue World ist aber nicht nur etwas für depressive Misanthropen, Neurotiker und Fans des Pathos, sondern auch für realistische Romantiker. Ein Stück davon steckt wohl in jedem Menschen.

Wie eine moderne Patti Smith, singt Fischer ihre poetische Texte und so wird Dark Blue World wohl besonders Fans von Leonard Cohen und Tom Waits ansprechen.

12 Punkte (von max. 15)

Conny König, 21.01.2010

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