Cd-Besprechung

Coalesce - Ox

Coalesce

Ox

Relapse (rough trade)
  Vö: 12.06.2009

Bewertung:  13 Punkte
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Coalesce hat es endlich mal wieder geschafft, von sich hören zu lassen, und zwar produktiv, mit einem neuen Album. Nach diversen Streitigkeiten, Reunions, zehn Jahren nach der letzten Platte (0:12 Revolution in Just Listening), die man noch getrennt voneinander aufnehmen mußte, konnte man sich wohl zusammenreißen und hat 14 Lieder auf die neue Platte Ox gebannt.

Ähnlich zu den Vorgängeralben, und ihrer Math/Metalcore Vorreiterrolle treu, gibt es wieder was von der komplexeren Schiene, Gitarrenarbeit der Vieltönigkeit, Gesang im tiefen, rauhen Bereich und eher unkonventionelle Songstrukturen. Wer Coalesce kennt weiß, was er zu erwarten gibt: düsterer, dreckiger Sound, Midtempo Läufe, unterbrochen von Stakkatoriffs mit gutem Kontrast zum Rest des Songs, dazu einen tiefen Grunzgesang. Und Fans davon sollen hier auch nicht enttäuscht werden.

"The Plot Against My Love” fängt schon mal gut an, bissig, heavy, tief, rauh und mit guten Hooks und Tempospielereien.
"The Comedian in Question" läuft dann ein wenig schneller durch den Vers, aber immer wieder mit angezogener Handbremse. Der Sound ist dreckig, unklar, aber das paßt gut zu dem, was Coalesce schon immer gemacht haben, und auch gut hierzu.

Viele Songs brechen mit dem dunklen Flair durch gut positionierte kleinen 10 Sekunden Sahnstückchen, die hier und dann (aber auch nicht in jedem Lied) die Stimmung um einiges aufhellen, mal Akustikgitarren, mal Gospelchoreinlagen, Steel Slideguitar, mal Glockenspiel und Klavier. Der Ochse wird in "Wild Ox Moan" mit Countryklängen auf die Wiese geführt, danach darf er dann auch ordentlich wüten.
Diese Einlagen wirken manchmal sehr kontrastreich, manchmal aber auch seht gut integriert. Für Hörer, die nicht den Coalesce-Sound kennen, bestimmt eine gute Abwechslung zur sonst grauen Atmosphäre.

„Questions To Root Out Fools", schleppend mit kurzen Pausen, gewaltig und derbe. "The Purveyor of Novelty and Nonsense" schafft mit wenig viel, gute Kombination aus dreckigen tiefen Riffs, treibend untermalt von Schlagzeug und verzerrtem Baß abschließend mit einem bißchen was esoterischem am Ende. Paßt gut. Die ganze Scheibe paßt gut und bietet viel. Viel zum Hören, viele Kleinigkeiten, vieles, was beim ersten Hören vielleicht nicht direkt in den Vordergrund tritt. Deswegen für Leute, die nicht blind zugreifen, weil es Coalesce ist, mal reinhören. Auch wohl mal öfter. Es lohnt sich.

Zehn Jahre kam nix, Coalesce wurde älter, aber sie wissen, was sie gut können, und warum sie geliebt werden. Nicht so komplex wie einige der nachfolgenden Mathcore Bands, aber mit Botch würde man hier keine falschen Vergleiche ziehen. Düster, dreckig, rauh, Coalesce eben.

13 Punkte (von max. 15)

stephan meyer22.06.2009

TRACKLIST
1. The Plot Against My Love
2. The Comedian in Question
3. Wild Ox Moan***
4. Designed to Break a Man
5. Where Satire Sours
6. The Villain We Won't Deny
7. The Purveyor of Novelty and Nonsense***
8. In My Wake, For My Own
9. New Voids in One's Resolve
10. We Have Lost Our Will
11. Questions To Root Out Fools***
12. By What We Refuse
13. Dead is Dead
14. There is a Word Hidden in the Ground
[ *** Anspieltipps ]

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