Cd-Besprechung

Camouflage

relocated

Synthetic/SPV
  Vö: 25.08.2006

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  10.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Wer kennt nicht die weltweit erfolgreichen Hits „the Great Commandment“ oder „Love is a shield“ von Camouflage aus den Achtzigern? Die Achtziger feiern ihr Comeback, und nicht nur die:
Vor drei Jahren lieferten Camouflage mit dem Album „Sensor“ ebenfalls ein allseits positiv beachtetes Comeback,
nun steht der neueste Streich von Marcus Meyn, Oliver Kreyssig und Heiko Maile in den Läden, auf den Namen „Relocated“ hörend.
Dieses mittlerweile siebte Album stellt unter Beweis das die drei Musiker aus Bietigheim-Bissingen
geschickt ihren Stil erweitert und neue Einflüsse hineingeflochten haben, sich selber aber trotzdem treu geblieben sind. Dadurch gelingt ihnen der Spagat, alte Fans zu erhalten und neue hinzuzugewinnen.
Sie klingen nicht wie ewig wiedergekäute Achtziger, auch wenn dort ganz eindeutig die musikalischen Wurzeln von Camouflage sind. Aber getreu dem Motto „Nur wer sich ändert bleibt sich treu“ bleibt man nicht auf einer Stufe stehen.
Waren die Sounds auf „Sensor“ noch düster und drückend, klingen sie auf „Relocated“ frischer, verträumter und poppiger, aber wie immer :der Vergleich mit Depeche Mode drängt sich auf.
Ähnlich wie Depeche Mode haben auch Camouflage vermehrt echte Instrumente in ihr Repertoire aufgenommen, die die sterilen Konservenklänge ablösten und den Klang wärmer und voller erscheinen lassen.

Die musikalische Reise beginnt mit dem athmosphärischen Intro „Memory“.
Das von der Maxi bekannte „Motif Sky“ und das melodische „Passing by“ können voll und ganz überzeugen, Camouflage bieten genau was man von ihnen erwartet: Wunderbare Synthpopnummern!
Auch das massentaugliche „We are lovers“ setzt sich sofort im Gehörgang fest und gefällt voll und ganz, und die rockigere Nummer „Something wrong“ besticht durch den kräftigen Refrain.
Rockig wird’s auch bei „Dreaming“. Obwohl die elektronische Seite von Camouflage eindeutig die sympathischere ist, wie ich finde. Die rockigeren Sachen klingen immer etwas aufgesetzt.
Nicht so ganz gefallen kann mir „Real thing“ , da nicht so recht Schwung aufkommen will und der Gesamteindruck ein wenig langweilig ist.
Die beiden Instrumentals „Stream“ und „Light“ runden das Album wiederum abwechslungsreich ab.
Camouflage haben zwar nicht das Rad neu erfunden, aber bewiesen dass sie eindeutig noch nicht zum alten Eisen gehören .

11 Punkte (von max. 15)

Kristin Feldmann, 28.08.2006

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